Mittwoch, 23. Februar 2011

The Thing About It

Gute Vorsätze, nix für mich, blabla, Philosophie, Bottom Line - hatten wir schon öfter hier, das kann ich mir also sparen. Ja, ich habe mir vorgenommen, aus dem ersten unserer Trainingslager auf Fuerteventura mindestens zwei Einträge pro Woche hier zu verfassen, aber - wie soll das gehen, wenn Zeit Mangelware, das Internet eine Katastrophe und, wobei dieser letzte Punkt eigentlich der wichtigste ist, draussen 22° im Schatten herrschen, und das im Februar? Da zieht es einen doch nach draussen, und das mit Macht.
Sei es für einen längeren Ritt auf dem Drahtesel, auch als Rennrad bekannt, einem lockeren (oder auch schnellen) Lauf am Strand oder sogar einer ersten Neopren-Einheit im Meer - solche Gelegenheiten lässt man sich nur ungern entgehen. Und dann gibt es da noch meine kleine Besessenheit im Hinblick auf die hiesigen Hügel - die sind hoch, teilweise zerklüftet und oft von eher sandiger Natur.
Ich muss euch ein Geständnis machen. Ich bin hier, um mich in Form zu bringen für die kommende Triathlon-Saison, für die ich mir viel Vorgenommen habe. Aber - theoretisch ist es ja noch Winter, und Winter ist in der Schweiz nie eine gute Zeit, um Triathlet zu sein (auch das hatten wir schon hier). Das heisst also, wenn man sich auf zwei Rädern draussen bewegt, tut man das öfters mal mit dem Mountainbike. Bei mir trieb diese Not in der letzten Zeit einige für viele in meinem Umfeld eher schwer zu verstehende Blüten - ich entdeckte das Freeriding. Also quer durchs Gemüse, ohne Regeln und Strassen, mit grossem Federweg und noch mehr Tempo.
Ich bin nun schon zum zweiten Mal auf dieser schönen Insel Fuerteventura, und auch dieses Jahr ist es genau wie im letzten - seit ich das Flugzeug verlassen habe und die rollenden Hügelzüge sehe, die Felskanten und all das, da frage ich mich: wäre das fahrbar?
Manche Leute sehen es bei mir als kleines Manko an, dass ich mich in irgend etwas dermassen verbeissen kann dass, alles andere zur Nebensache wird. Zugegeben - bei einem Wettkampf ist das von Vorteil, denn dann heisst es ja gerne "Kopf 'runter, Füsse auf die Pedale und dann volle Lotte drauf". Aber es ist eben nicht nur im Rennen so, sondern auch bei anderen Dingen. Da lässt Fabian oft erst dann locker, wenn es entweder geklappt hat - oder, im übertragenen Sinne (manchmal auch nicht), Blut geflossen ist.
Also habe ich mir folgendes überlegt: ihr wisst, dass ich gerne schwimme, Rennrad fahre und laufe und dass ich mich auf der Langdistanz zuhause fühle. Ihr wisst auch, dass ich gerne trainiere, den Februar nicht sonderlich mag (ist ja jetzt passé...) und der Ansicht bin, dass einen nur grosse Ziele wirklich vorwärts bringen. Und ich werde hier auch in diesem Jahr wieder darüber berichten, was ich auf meinem Weg zu den Rennen 2011 so alles erleben darf, denn da wird es sicher wieder Geschichten geben die einen denken lassen: falscher Film?
Aber es gibt eben auch noch anderes im Leben, und da es von unserem Team-Sponsor Tempo-Sport auch gerne gesehen wird, wenn die Athleten auch mal sehen, was es am anderen Ende des Buffets gibt, werde ich dies im März einmal kultivieren. Da kommt, neben meinem Rennrad, das BigBike mit nach Fuerteventura. Die Hügel dort dürften, wie ich am letzten Ruhetag des ersten Camps erkundet habe, absolut fahrbar sein - und so möchte ich neben den Trainingszeiten mit den Athleten, auf die ich mich sehr freue, einmal herausfinden wie das so ist, wenn ein Triathlet "neben die Strasse" gerät. Und wer weiss - vielleicht gibt das ja eine Story, über die es etwas zu schreiben gibt.
Bis dahin - gutes Training! Herzlichst,
Fabian