Freitag, 12. Dezember 2008

Von Wünschen und Vorsätzen

Weihnachten, das Fest der Freude, kommt näher und näher. Die Strassen der Städte sind festlich geschmückt (zu deutsch: mit tausenden von Blinklichtern überzogen) und überall kommt langsam Festtagsstimmung auf. Was das konkret heisst: Es wird eingekauft auf Teufel-Komm-Raus, die Leute sind gestresster als sonst und die Läden verlängern ihre Öffnungszeiten um die Wette. Ja, die Weihnachtszeit - das ist die Zeit, in der wir zu uns kommen und uns sammeln sollen, Zeit mit der Familie verbringen und am Abend Tee trinken. Oder Glühwein. Oder beides.
Und das widerum heisst: wir suchen das Gespräche mit unseren Lieben öfter als sonst, zeigen mehr Interesse als gewöhnlich und geniessen die Traute zweisamkeit.

Der Grund dafür ist einfach: es soll möglichst unauffällig herausgefunden werden, womit die Mitmenschen denn zu beschenken wären. Verborgene Wünsche wollen entdeckt und richtig gedeutet werden. Das falsche Weihnachtsgeschenk - du lieber Himmel! So kommt es, dass am 24. Dezember, also am heiligen Abend, unzählige Leute durch die Städte pflügen mit leichter Panik im Gesicht, da in wenigen Stunden die Bescherung über die Bühne gehen wird. In letzter Sekunde wird dann meist irgendetwas erstanden, was das Gewissen beruhigt - und gleichzeitig der feste Vorsatz gefasst, im nächsten Jahr alles anders zu machen.
Ich war da keine Ausnahme - bis jetzt! Ha, ich denke, am 24. Dezember werde ich am Morgen irgendwann nach Zürich fahren, mir bei Starbucks (nicht ganz P.C., ich weiss, aber dennoch gut) einen grossen Kaffee genehmigen und mich ans Fenster setzen, um die Horden strömen zu sehen. Danach werde ich dieses Sightseeing mit frisch gebratenen Kastagnen an der Bahnhofstrasse fortsetzen, bevor ich am frühen Nachmittag völlig Stressfrei nach Hause und dort in die Küche pilgere. Denn: seit dem letzten Novemberwoche ist bei mir in Sachen Geschenke alles im Lot. Der Termin stand Ende September, und die zehn Stunden (kein Scherz) Powershopping lohnten sich. Ich gehe stressfrei in die Weihnachtszeit. Nun, zumindest in diesem Zusammenhang...

Es braucht keinen Jahreswechsel, um gute Vorsätze zu fassen und sie in die Tat umzusetzen. Es muss auch nicht immer ein neues Auto sein, das geschenkt wird - und meistens reicht es völlig, sich einmal ernst mit einer Person zu unterhalten um ein kleines, aber feines Geschenk zu finden, welches Freude bereitet und nicht Gefahr läuft, nach einer Woche bereits auf dem Regal zwei Staubschichten angesetzt zu haben.

Ich wünsche euch allen stressfreie Adventstage und ein wenig Schnee - nicht unbedingt auf der Strasse, aber im Garten sieht es immer wieder schön aus.

Herzlichst,

Fabian

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Advent, Advent

Es gibt Leute, die im Stande sind, sich über das Verstreichen der Zeit sehr poetisch zu äussern. Ich gehöre definitiv nicht dazu. Wahrscheinlich haben wir alle unsere Phasen, in denen wir nach Worten suchen um Dinge zu beschreiben, die uns eigentlich gegen den Strich gehen. Versuchen wir das mit Poesie, heisst es unter dem Strich nichts anderes, als dass wir uns selbst etwas schön zu reden versuchen. Also mache ich es kurz und direkt: die Zeit vergeht im Moment verd***t schnell!
Es ist keine fünf Wochen her, seit ich das Training wieder aufgenommen habe, und schon stecken wir mitten im Dezember.
Ja, dieser zwölfte Monat. Für uns Triathleten ist er immer eine sehr spezielle Zeit des Jahres - entweder haben wir gerade erst mit dem Training begonnen, oder wir haben es fest vor. Und dann passiert's - man wird krank. Für mich heisst das derzeit: Zwangspause wegen einer leichten Bronchitis. Gut, das ist nun wirklich keine Tragödie - nach vier Wochen mehr oder weniger reibungslosen Trainings schadet eine Woche Ruhe nicht. Eher im Gegenteil.

Wer aber uns Triathleten kennt, der weiss: wenn schon keine Poesie, so zumindest sehr viel Pathos! Wir stürzen uns mit Hurra mit hunderten von anderen Sportlern zu Unzeiten ins Wasser, radeln auf nassen oder vor Hitze flimmernden Strassen mit quasi nichts bekleidet mit Tempi herum, bei denen manches Moped die Kolben verlieren würde - und haben danach noch immer nicht die Hucke voll, dann muss noch gerannt werden.
Aber kaum zeigt sich ein erster Anflug von Schnupfen, schieben wir blanke Panik! Ich war da im letzten Jahr keine Ausnahme - mal sehen, ob ich es heuer schaffe, das Ganze ein wenig realistischer zu sehen.
Ja, es könnte sein, dass der Typ von Bahn zwei im Schwimmbad nun ein paar Kilometer mehr herunterspult als ich. Oder dass der Vereinskollege drei Stunden mehr auf der Rolle zu verzeichnen hat. Oder einen Longjog mehr. Und anstatt dass wir uns sagen, gut, ich erhole mich jetzt mal richtig und zeige es denen, wenn ich weider fit bin, reagieren wir so: Mist, die ganze Planung ruiniert, ich bin schon zwei Tage im Verzug, wie soll das bloss klappen...
Gut, ich spreche jetzt für den Männlichen Teil unserer Zunft. Wie das bei den werten Damen aussieht, weiss ich nicht - ich weiss jedoch, wie wir Eisenmänner wirken, wenn wir das Jammern bekommen. Klar, wir wissen: wir können! Aber doch... wenn jetzt der andere drei Kilometer mehr... und dann der dort, seine Waden wirken schon ziemlich trainiert... und dann... aber...

Habt ihr euch mal gefragt, wieso wir uns so unverstanden fühlen? Überlegt euch folgendes: Wir geben freiwillig Unsummen aus, um uns quälen zu dürfen, und wenn ein Wettkampf so richtig hart war, finden wir hernach: Geil, heut hab ich beim Laufen zweimal gekotzt!
Dann aber verstopft sich unsere Nase, und wir erinnern plötzlich an eine verängstigte Schildkröte, der der Panzer locker sitzt. Kommt hinzu, dass wir täglich im Schnitt zwei Stunden auf YouTube verbringen und mit Tränen in den Augen zusehen, wie Torbjörn Sindballe durch den Mumuku stampft, die glühende Sonne über den Lavafeldern... Merkt ihr was?
Wenn es also aus eurem Umfeld heisst: reiss' dich zusammen, ein Tag lang Selbstmitleid reicht! - dann nehmt das niemandem Krumm. Es ist schwer, das weiss ich, aber: da sind wir selber Schuld. Nehmt euch die Auszeit, die ihr braucht, verbringt sie möglichst Kreativ, aber: verlorenen Trainingsstunden nachzujammern, das ist nicht. Ich für mein Teil habe mir fest vorgenommen, das dieses Jahr zu unterlassen. Stattdessen proste ich allen mit einer heissen Tasse Neocitran zu und wünsche euch einen guten Start in den Advent!

Herzlichst,

Fabian

Sonntag, 23. November 2008

Die Sache mit dem Fussball

Schon mehrmals habe ich hier über meine Erlebnisse im Fitnesscenter berichtet. Ja, dieser Tempel der Selbstkasteiung ist eine unerschöpfliche Quelle für obskure Geschichten, die sich gegenseitig immer wieder übertreffen.

Ich erlebe das Fitnessstudio als einen Ort, der morgens dazu dient, schlecht gelaunte ältere Herrschaften zu beschäftigen. Mal im Ernst: wer um acht Uhr Morgens auf den Ergometern schwitzt, wird selten seit drei Uhr früh wach sein. Im Durchschnitt ist es wohl an die zwei Stunden her, seit man das Bett verlassen hat, und es ist wirklich beeindruckend, dass es Menschen gibt die fähig sind, innerhalb so kurzer Zeit von Tiefschlaf zu mörderisch schlechter Laune zu kommen.
Der Warm-Up Bereich ist hier die ideale Plattform für unheimliche Begegnungen der dritten Art
, und möchte man diese vermeiden, bleiben einem nur Scheuklappen und dann die Fernsehmonitore an der Wand.
Beim letzten Training in diesem Schuppen klemmte ich mich also einmal mehr auf diese Tretmühlen namens Ergometer, auf dem Bildschirm flimmerte Eurosport live - Fussball war Programm. China gegen Argentinien.
Mir sagte Fussball noch nie sehr viel, das mss ich hier zugeben - in erster Linie wohl deshalb, weil ich praktisch unfähig bin, mit einem Ball umzugehen. Das ist wahr - aber jedem das Seine. Wie im Sommer die Euro '08 hier in der Schweiz stattfand, kam ich natürlich nicht ganz umhin, das eine oder andere Spiel mit anzusehen, und ich habe mich auch ganz gut amüsiert dabei. Ich könnte zwar niemandem auch nur eine einzige Regel dieses Spiels erklären, ausser vielleicht, dass der Ball jeweils in das Tor gekickt werden soll, wenn möglich in das der anderen Mannschaft - aber ob gut oder schlecht gespielt wird... zumindest nach meinen Kriterien kann ich das beurteilen.
Das Stadion auf dem Bildschirm war leidlich voll, und dann kamen sie, die Spieler... innen. Jawoll, es war die Live-Übertragung eines Fussballmatches zwischen der Argentinischen und der Chinesischen Frauen-Nationalmannschaft. Seit diesem Moment bin ich der Meinung, dass Fussball ein Frauensport ist.
Versteht mich nicht falsch, ich meine das keineswegs so, wie es vielleicht klingt. Lasst mich erklären. Der Schiedsrichter, in diesem Fall die Schiedsrichterin, gab den Anpfiff und dann... flogen die Fetzen. Die Spielerinnen stürzten sich da auf den Rasen, das erinnerte mich an mich - mit einem Teller Spaghetti vor der Nase, nach fünf Stunden Rad mit anschliessendem Koppellauf.
Da wurde gebolzt und getreten, geschrien und gestossen, dass es bald nicht mehr jugendfrei war. Dass es bereits die zweite Halbzeit war, die da lief, merkte ich erst, als es angesagt wurde.
Und schon bald fielen mir einige Dinge auf, die ich bei der diesjährigen EM immer wieder vermisst hatte. Zum einen standen weder die Spielerinnen noch der Ball auch nur für eine Sekunde still - da war Action angesagt! Kickte ein Goalie den Ball wieder ins Feld, flog er ebenso weit wie bei einem Oli Kahn - nur, dass dann Kopfbälle folgten, die alles andere als gesund aussahen. Und wenn jemand mal aus versehen (also wirklich aus versehen) einen Schuh ans Schienbein oder sonstwo hinbekam, ja, selbst wenn zwei der Mädels im vollen Lauf zusammenprallten und über den Rasen flogen - dann standen sie wieder auf und rannten weiter.
Kurz: das war Fussball! Und ich kam nicht umhin mit zu überlegen, wie es wäre, einmal eine Männerelf gegen ein Damenteam spielen zu lassen. Wie würde das aussehen? Bereits dreissig Sekunden nach dem Anpfiff würde der erste Mann über den Rasen rollen und sich das Schienbein halten, weil eine Spielerin der gegnerischen Mannschaft ihn am Arm gestreift hätte. Bereits nach der ersten Hälfte der ersten Halbzeit wären die Männer ausgepowert und würden den Ball, sofern in ihrem Besitz, nur noch zwecks Alibi hin und her kicken. In der zweiten Halbzeit würden die Frauen, unterdessen mit 14 zu 0 in Führung, so richtig aufdrehen, und binnen fünf Minuten wäre die Hälfte der Männer auf der Bahre vom Platz getragen worden. Aus Mitleid würde das Spiel dann abgepfiffen, und die Fussballspezialisten würden sagen, dass die Männermannschaft einen schlechten Tage gehabt und sie sich ausserdem zurückgehalten hätte. Wegen dem Länderspiel am kommenden Sonntag.
...und so weiter und so fort.
Kurz: ich denke, in Zukunft sollten viele Kicker das Geldverdienen ihren Frauen überlassen - auf dem Rasen wäre wesentlich mehr los.

Herzlichst,

Fabian

Freitag, 31. Oktober 2008

Mein Training

Das Training im Winter folgt immer wieder einem bestimmten Muster: viel Schwimmen (okay, das sollte das ganze Jahr über sein), lange Läufe mit tiefem Puls (oder so...), wenig Radtraining unter freiem Himmel (schade), viele Radtrainings auf der Rolle oder auf dem Ergometer (Langeweile wird bei mir während der Wintermonate stets neu definiert) und: Krafttraining.
Fitnesstudios gibt es ja überall, doch bleibt den meisten Leuten vorenthalten, was dort in den Morgenstunden vor sich geht. Das Studio, in dem ich trainiere, öffnet meistens um halb sieben. Die meisten Leute, die nach normalen Zeiten arbeiten, treffen dort über Mittag oder nach fünf Uhr Abends ein. Freie Bahn also morgens um Acht - sollte man meinen.
Weit gefehlt, wie ich heute wieder einmal feststellen durfte. Offenbar ist nicht nur das Hallenbad in Winterthur morgens jeweils mit einem Ansturm von älteren Herrschaften gesegnet, sondern auch der Fitnesspark Banane.
Nicht, dass man mich hier falsch versteht - ich finde es gut, dass sich Leute jeden Alters bewegen, und es ist lobenswert, dass diejenigen, die morgens nicht (mehr) im Büro antanzen müssen, sich in den frühen Stunden im Fiitnesscenter einfinden. Nur: vielen erscheint es dann so, dass das Studio "ihnen" gehört.
Ich kam heute früh also in den Kraftraum - es war kurz vor acht. Und rappelvoll. Ich konnte mir für das Warm Up einen Ergometer ergattern - neben mir eine ältere Dame, der das Makeup bereits an der Nase entlang herunter lief. Ihr Blick schrie geradezu "was willst du hier?", und nicht lange, da teilt sie mir mit, dass sie "dann im Fall noch auf die Marlies wartet, die immer neben ihr sitzt." Dass man im Zug mal versucht, einen Platz frei zu halten, kann ich ja verstehen, aber eine Sitzordnung bei den Ergometern? Nun denn...
Nach zehn Minuten Warm Up noch immer keine Spur von Marlies, also begebe ich mich an die Maschinen. Das Programm war moderat, aber ich erhielt während der guten Stunde, die ich dort war, sage und schreibe fünf Anleitungen, wie ich die Geräte zu benutzen habe. Und das nicht von Fitness-Instruktoren, die für so etwas ja da sind.
Doch das Beste kam noch - das ist jetzt kein Scherz, sondern wirklich geschehen heute früh. Ich hatte für das Training das erstbeste Handtuch geschnappt, das ich bekommen konnte - ausgerechnet jenes, auf dem gross "Ironman-Finisher" stand. Wie ich dann im Stretching-Bereich meine Übungen machte und dieses Handtuch eine weile auf dem Boden lag, sprach mich ein älterer Herr in einem wohlwollenden Ton an: "Na, hast du deinem Vater das Handtuch geklaut?"
...
Ich sagte nichts. Ich lachte nur - sehr, sehr künstlich. Und ergriff die Flucht. Und nun frage ich mich ernsthaft: wenn jetzt, Ende Oktober am Morgen das Studio so voll ist mit Leuten, die ihr Wissen nicht bei sich behalten können - was wird dann Anfang Januar sein, wenn die guten Vorsätze fürs neue Jahr einen Haufen Fitnessfanatiker und -Spezialisten hervorbringen?
Ich denke, ich freue mich auf den Sommer...

Herzlichst,

Fabian

Sonntag, 5. Oktober 2008

Mein neues Jahr

Der Oktober liegt mehr oder minder in den letzten Zügen, was für mich so viel heisst wie: das neue Jahr hat begonnen! Und zwar das Sport-Jahr 2009. Seit ich im Frühjahr 2001 begonnen habe, dem schönen Sport "Triathlon" zu huldigen, ist für mich die erste Novemberwoche stets der Zeitpunkt, zu dem ich das Training nach der Pause wieder aufnehme. Zumindest immer in der Woche, in der erstmals "November" vorkommt.
Der Montag Morgen gehörte also voll und ganz dem Training, und was soll ich sagen - es war genial! Nach einer langen Pause von fast anderthalb Monaten, während der ich vielleicht zwei, drei Stunden pro Woche aktiv war, ging es endlich wieder los - dass ich gespannt war, was mich erwartete, versteht sich von selbst.
Die letzten Woche war das Wetter ja traumhaft - Nebel am Morgen, Sonne am Nachmittag. (Das hinderte mich allerdings nicht daran, mich nochmals kräftigst zu erkälten - zum Glück wurde ich rechtzeitig wieder gesund.) Dann der Montag Morgen: Grau, verhangen, und einen Tag nach der Zeitumstellung fiel es mir auf einmal gehörig schwer, am Morgen aufzustehen. Ich biss mich aber durch, und um neun Uhr früh stand ich in den Laufschuhen vor der Tür. Die erste "ernste" Einheit seit langem, und es lief prächtig. Bis auf meinen Puls, der befand sich nach der Erkältung noch in Bereichen, von denen ich lieber nicht berichten möchte.
Beim Schwimmen hingegen konnte ich bereits am zweiten Trainingstag ein Erfolgserlebnis sondergleichen einfahren: nach guten 2,4km Schwimmen standen Sprints über 100m Crawl auf dem Programm, Start alle 1'50" und mit Flossen an den Füssen. Klar, dass es sich so schneller schwimmt als ohne, aber: ich war im letzten Jahr ja nun wirklich ganz gut in Form. Und ich weiss, dass ich diese 100m Crawl mit Flossen in Serie nie unter 1'08" geschwommen bin. Aber an diesem zweiten Tag: das erste Mal schlug ich bei 1'12" an und fühlte mich gut. Das zweite und das dritte Mal blieb die Uhr bei 1'04" stehen, und beim vierten Mal gar bei 1'02"! Klar, dass ich noch einen draufsetzen wollte - leider war ich nicht alleine auf der Bahn, was mich bei der Wende auf den letzten 100m ein wenig Zeit kostete. So schlug ich "nur" bei 1'03" an. Aber: die Euphorie kannte keine Grenzen. Man mag mal durch Zufall eine Bestmarke unterbieten - aber nicht gleich vier Mal. Die lange Erholungszeit hat sich also gelohnt, und an alle dort draussen: zieht euch warm an, denn bei den nächsten Wettkämpfen werde ich das Wasser zum kochen bringen!
Der langen Rede kurzer Sinn: seit zwei Tagen bin ich wieder auf dem Weg zu den Rennen im nächsten Jahr. Also ist es an der Zeit, auch die diversen Termine festzulegen - rechts findet ihr eine provisorische Liste mit den geplanten Wettkämpfen 2009.
In diesem Sinne wünsche ich allen, die sich wie ich per November wieder systematisch die Kante geben alles Gute und viel Erfolg - und jenen, die sich noch etwas länger erholen, sei es vergönnt!

Herzlichst,

Fabian

Donnerstag, 18. September 2008

Das Rad der Zeit

Es ist zum schreien. Wirklich. Da freut man sich gerade erst noch auf den letzten Wettkampf im Jahr, der im sonnigen Tessin stattfinden soll - und dann ist es Mitte September, die Oktober kommt näher und es wird morgens bereits, nun ja, frisch. Um es in einer zeitgenössischen Sprache auszudrücken: Eh, was geht?
Ich frage mich, ob es eine Alterserscheinung ist - die Tage fliegen nur so dahin. Da war doch gerade erst noch Uster, jeder unglaublich frustrierende Wettkampf, bei dem ich mich so richtig mies fühlte, obwohl es im Nachhinein heuer das einzige Rennen war, bei dem sich die Sone blicken liess...
Aber von vorne. Der Ironman hatte mich reichlich geplättet, ganze dreieinhalb Wochen lag ich danach mehr oder weniger im Bett. Dass danach meine Topform wieder etwas dahin war - keine Frage. Aber ach, wie gerne hätte ich in Uster noch einmal die Puppen tanzen gelassen.
Das Schwimmen lief mir gut, da stimmte die Leistung - auch, dass ich mich ohne Panikattacke beim Start prügeln konnte, motivierte mich mächtig. Aber auf dem Rad sah es eher unnett aus - die Beine brannten, wurden müde, und das Laufen war auch nicht gerade toll. Aber: über all dies kommt man hinweg. Kann's ja mal geben - als Triathlet jammert man nach einem solchen Rennen natürlich herum, aber unter dem Strich ist es immer halb so wild. Und ausserdem ab es da ja noch Locarno...

Es ist ein seltsamer Anblick, wenn man nach dem Schwimmen in die Wechselzone rennt, dort nicht etwa eine schöne Wiese (Tessin!), sondern immer noch den See vorfindet und einige Schuhe auf dieser braunen Suppe dümpeln sieht. Das war nämlich heuer der Triathlon in Locarno. Da Schlammpackungen ja angeblich gut für die Haut sind, könnte man das ganze irgendwie als Hardcore-Wellness bezeichnen, aber mal ehrlich: niemand fährt ins Tessin, um dort bei Regen und Wind einen Wettkampf zu machen. Das passt einfach nicht. Im September, wenn es nördlich der Alpen schon wieder etwas kühler wird, möchte man in Locarno nochmals 25°C haben und nach dem Rennen ein wenig in der Sonne liegen, um alles ausklingen zu lassen.
Das war dieses Jahr nicht drin - es regnete die ganze Woche vor dem Renne, und am Morgen, kurz vor dem Start, stand der Lago Maggiore wie gesagt bereits in der Wechselzone. Das Schwimmen fand dann zwar Ordnungsgemäss statt, aber neue Bestzeiten konnte wohl keiner vorweisen - bei ordentlichem Wellengang und teils gegen den Wind kam es mehr einem Rugby-Spiel gleich. Das Rad wurde von allem, ausnahmslos, mit bis zu den Waden verdreckten Beinen in Angriff genommen. Und auch von allen nach insgesamt 33km beendet.
Nach ca. 16 Kilometern auf der Strasse nach Prato Sornico stand die Polizei und schickte uns zurück - die Strasse war überschwemmt, das Laufen am Ende fand gar nicht erst statt.

Die Saison ist nun definitiv vorbei, und ich geniesse meine Erholungszeit. Ab November wird dann wieder voll trainiert - ich starte mit einer Kampfansage in die Off-Season: beim nächsten Ironman heisst es bei mir "Out-Of-Water" unter fünfzig Minuten! Oder auf Deutsch: nächstes Jahr wird besser!

Ich wünsche euch allen eine gute Zwischensaison mit möglichst viel Sonne! Es grüsst euch herzlichst,

Fabian

Donnerstag, 21. August 2008

August And Everything After

Es ist so eine Sache mit der zweiten Jahreshälfte, das wird mir jeder und jede meiner Zunft bestätigen. Es ist bei Triathleten nämlich meist so, dass das neue Jahr nicht etwa zu Sylvester, also am 31. Dezember beginnt, sondern irgendwann im November oder Anfang Dezember. Um es kurz zu machen: eben dann, wenn man das Training für die nächste Saison beginnt. In meinem Fall wird das heuer der 27. Oktober sein, an dem ich mir zunächst einmal ein ordentliches Schwimmprogramm geben werde.
Nur: dieses Jahr dauert in den Köpfen aller Dreikampfbegeisterten meist nur bis zum "Tag X". Ich, geschmacklos wie ich manchmal bin, markiere diesen Tag im Kalender gar mit "D-Day", denn von der persönlichen Relevanz her kommt es für mich an bedeutung etwa gleich. Es ist der Tag, den man Monatelang plant, berechnet, auf den man sich freut, vor dem man sich fürchtet und der in jedem, aber auch wirklich jedem Fall am Ende viel zu schnell da ist. Und von dem man niemals sagen kann, wie er denn ausgeht. Und was danach kommt - das ist die grosse Unbekannte.
Wie ich dieses Jahr zum Ironman angetreten bin, wusste ich sehr wohl, dass ich einige Wochen später noch Rennen bestreiten würde, und gleich nach dem Ironman freute ich mich auch so richtig darauf. Gut, diese Freude ist nicht wirklich abgeklungen, aber: irgendwie merke ich, dass es schwierig wird, diesen Wettkämpfen, die in meinem Fall ja eigentlich die Chance darstellen, dieser abermals mässig guten Saison noch ein schönes Finale zu verpassen, nochmals die richtige Bedeutung beizumessen.

Ich weiss unterdessen, dass es anderen (wenn nicht sogar: allen) Triathleten diesbezüglich ähnlich bis gleich geht, allein, es beruhigt mich keinesfalls. Eher im Gegenteil. Und so nehme ich mir denn vor, mit der nächsten Saison nicht nur, einen, sondern gleich zwei Saison-Höhepunkte dermassen fest einzuplanen, dass mir auch nach einem noch so durchlittenen Ironman keine Zeit bleiben wird, krank zu werden oder sonst etwas. Und beim nächsten Jahreswechsel, also am 26. Oktober 2009, das gleiche nochmals!

Fazit: es geht den meisten so, dass sie nach dem absoluten Höhepunkt des Triathlon-Jahres nicht mehr so recht wissen, was sie nun tun sollen. Mein Tipp: Wege zur Motivation finden sich überall, nur nicht im Selbstmitleid. Und in diesem Sinne: wir sehen uns an der Startlinie zum Uster-Triathlon am 24. August, in alter oder auch neuer Frische und egal bei welchem Wetter! Bis dann...

Herzlichst,
Fabian

Donnerstag, 14. August 2008

Regentage

Des Triathleten bester Freund ist sein Fahrrad, so heisst es gerne. Ein wunderbares Klischee, wie es deren so einige gibt. Ich habe dieses eine Schubladenbild in den letzten Wochen einige Male ordentlich in Frage gestellt, denn: mein bester Freund, respektive meine besten Freunde der letzten Wochen waren nicht etwa die beiden Räder unter mir, sondern vielmehr die Gummibärchen von Haribo. In etwa. Denn mal im ernst: wenn man nach einem Ironman bei Regen mal so zünftig Krank wird, was keinen wundert, so ist man selbst schuld, wenn man die Zeit der Genesung damit verbringt, sich über verpasste Trainingseinheiten zu ärgern.
Klar tat ich auch dies in den letzten Wochen - solche Angewohnheiten legt man nicht über Nacht ab, ab und an musste der Pflicht genüge getan werden. Aber im Grossen und Ganzen übte ich mich in Geduld und liess meinem Körper Zeit, sich zu erholen.

Hat ganz gut geklappt, so weit - ich bin wieder mehrheitlich gesund, ein wenig Heiserkeit noch, aber ansonsten bin ich wieder auf der Höhe. Und ich stelle mit Schrecken fest, dass auch der August schon wieder zur Hälfte um ist. Der Uster-Triathlon steht vor der Tür, die Saison ist beinahe um, und wenn ich ehrlich bin, so ist Weihnachten auch nicht mehr weit.
Das Wetter übt sich schon mal in Sachen Herbst, was das Training draussen bisweilen feucht-fröhlich gestaltet und etwas erschwert. Die Luft kühlt ab, und ich merke, dass auch mein Temperament sich etwas setzt.
Zu Deutsch heisst das: wenn ich entscheiden kann zwischen einer Stunde Rad im Regen und einer Stunde am Zeichenbrett, nur so als Beispiel, dann gebe ich der Variante, die die Möglichkeit zu Tee und Gummibärchen beinhaltet, klar den Vorzug.
Und an dieser Stelle wird mir bewusst, dass Triathlon nicht nur Sport, sondern auch Teufelskreis ist. Denn natürlich meldet sich hier mein Gewissen - aus purem Pflichtbewusstsein. Und für einmal finde ich nicht einmal eine Ausrede.

Ich denke, ich werde einmal mehr den Vorsatz fassen, die laufende Saison gut zu Ende zu bringen um dann im November mit dem Aufbau für das nächste Jahr zu beginnen. Und wie immer werde ich mich entschliessen, in der Zwischensaison alle Weihnachtseinkäufe zu erledigen - um dann am 24. Dezember nach dem Schwimmtraining noch Hals über Kopf in die nächste Stadt zu fahren, um sie auch wirklich zu tätigen.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen gutes Training und einen schönen Saison-Abschluss - bis bald, herzlichst,

Fabian

Montag, 21. Juli 2008

Wir suchen

Nach den meisten Wettkämpfen erwischt sie viele, die sogenannte PCT, was ausgeschrieben so viel heisst wie "Post-Competitional Depression" oder einfach "Nach-Wettkampfs-Depression". Es ist herrlich, wie viele Erklärungen es hierfür gibt, eine der schönsten sei hier genannt: man verschüttet während eines Rennens dermassen viel der sagenumwobenen Endorphine, dass der Körper danach ein Defizit aufweist und man in ein Loch fällt. Je länger der Wettkampf, desto grösser das Tief. Und so weiter. Ich gebe nicht viel auf diesen Quark, das muss ich hier offen und ehrlich gestehen. Heuer hatte ich am Ironman eine Endzeit wie noch nie - 10:21 Stunden. Ich war bei meinem ersten Versuch mit 18 Jahren mehr als eine halbe Stunde schneller. Damals fiel ich ein ein rechtes Tief nach dem Rennen. Dementsprechend müsste ich dieses Jahr eigentlich noch viel deprimierter sein. Aber das ist nicht der Fall - es ist nun eine Woche her seit diesem mörderischen Rennen, und ich bin abgesehen von einer Erkältung (und wen wundert das?) ganz gut drauf. Ich freue mich sogar schon sehr auf die nächsten Rennen, vor allem auf das in Locarno. Mit diesem Wettkampf verbindet mich zwar eine Hassliebe, aber ich kann es trotzdem kaum erwarten, wieder in den Lago Maggiore zu springen.
Nein, deprimiert bin ich nicht - aber ich mache mir in den letzten Tagen sehr viele Gedanken, nicht zuletzt ausgelöst durch eine Frage, die mir kürzlich gestellt wurde: Ob ich nach dieser Strapaze beim Ironman denn "noch immer nicht genug" habe. Betonung lag auf "noch immer nicht", wohl gemerkt.
Was, bitte sehr, sollte das heissen? Wie kann man von einer Sache genug bekommen, die einen durch und durch erfüllt? Den ganzen Quatsch von wegen "Suchtverlagerung" (von was denn?) und "Endorphinjunkie" (siehe oben...) kann ich nicht mehr hören. Ich möchte vielmehr wissen, was Leute anficht, unsereins auf Biegen und Brechen analysieren zu wollen. Klassifiziert als nicht therapierbar, Stempel drauf, zu den Akten. Der nächste bitte - ach, Triathlet? Gleicher Stempel, gleiches Fach, danke sehr! ...und so weiter. Niemand, der exzessiv reitet, bekommt so ein Guthaben von Leuten, die ihre Weisheit zum grössten Teil aus Micky Maus-Heften beziehen. Aber als Triathlet? Da ist man trotz boomendem Breitensport noch immer ein wenig als verrückt abgestempelt. Nur, jetzt kommt's - gerade diese Verrücktheit macht es doch aus, Triathlet zu sein. Wir wollen das! Und wir wollen nicht geheilt werden.
Ich denke in diesem Zusammenhang gerne an die drei Jahre, die ich mich auf meinen ersten Ironman vorbereitete. Ich hatte mit 15 entschieden, mit 18 dieses Rennen zu machen. Und ab da gab es für mich nichts wichtigeres für mich, als dieses Ziel zu erreichen. Und dafür waren mir Mittel und Wege recht, die teilweise sehr ins Extreme schlugen. Beispielsweise die Affinität, jeden Morgen um halb fünf Uhr aufzustehen. Hatte ich normal Schule (ja, auch ich war mal dort), nahm ich mir genug Zeit, um zu frühstücken und den Boden zu legen für eine Trainingseinheit über Mittag. Hatte ich später Lektion, stand ich gleichwohl früh auf und ging noch laufen. Auch mitten im Januar, da konnte das Wetter machen, was es wollte.
Jetzt, einige Jahre später, habe ich Profi-Athlet das Privileg, alle meine Einheiten über den Tag hinweg verteilen zu können und somit die Möglichkeit, stets bei Tageslicht zu trainieren. Aber in den letzten Tagen habe ich mir manchmal gedacht, dass mir auch etwas abhanden gekommen ist. Wenn ich an diese Läufe am frühen Morgen denke, wie ich bei Sternenlicht und klirrender Kälte durch die Hügel und die gefrorenen Wälder rannte, ganz alleine und einzig begleitet vom Geräusch meiner Schritte - heute fehlt mir das. Ich habe viel gewonnen in den letzten paar Jahren, aber wenn ich mir heute eine Diagnose nach obigen Richtlinien stellen müsste - dann hat sich mein Temperament ziemlich beruhigt. Ich fühle mich manchmal nicht mehr wirklich verrückt, da der Sport unterdessen zur Arbeit geworden ist. Zu einer schönen Arbeit, auf die ich mich immer wieder freue - aber ab und an würde ich mich auch gerne wieder verrückt fühlen. Dieses kleine bisschen Wahnsinn empfinden, das bei mir akuter ist als bei anderen.
Wir suchen alle nach etwas, das uns glücklich macht und uns erfüllt. Als Triathleten haben viele von uns dies schon gefunden, aber diejenigen, die uns als potentielle Insassen schön gepolsterter Zellen sehen und uns dementsprechend behandeln - nun, die suchen wohl noch. Und all denen kann ich wärmstens empfehlen, sich einfach zwei Laufschuhe an die Füsse zu schnallen und für einmal zwei Stunden früher als gewohnt aufzustehen. Vielleicht verstehen sie dann, was es heisst, sich nicht nur "Sportler" zu nennen, sondern Sportler zu sein...

Für einmal pathetisch-nachdenklich, herzlichst,

Fabian

Mittwoch, 16. Juli 2008

Jitterbuck und Aquaplaning - ein Rennbericht

Triathleten sind das bescheidenste Völkchen der Welt. Folgende Situation: der Ironman, bei den meisten also absoluter Saisonhöhepunkt, steht vor der Tür. Monatelanges Training, Entbehrungen (z.B. kein Kaffee...) und Investitionen, und endlich, endlich ist es so weit: der Morgen, an dem die 226 Kilometer in Angriff genommen werden, ist da. Und der Triathlet sagt: ich geh’s ruhig an. Diesmal locker, mal sehen, was der Tag bringt. Gut, er denkt sich natürlich das Gegenteil, aber Rücksichtsvollerweise verzichtet er darauf, am Rennmorgen seinem Kollegen und Sparring-Partner der letzten Wochen ins Gesicht zu sagen: heute mach’ ich dich fertig, ich bin besser vorbereitet und du hast überhaupt keine Chance! Ja, wir sind alle richtig nett. Nur: es kann passieren, dass man gezwungen wird, seine Worte in die Tat umzusetzen. So auch am vergangenen Wochenende, am Ironman Switzerland in Zürich.

Dass ich bis in die Fingerspitzen voll Adrenalin war, braucht niemanden zu überraschen, es ist jedes Mal eine Strapaze für die Nerven, so ein Rennen. Fragen, Ängste, Zweifel kommen vor dem Start auf und man redet sich permanent ein, dass man nicht auf der Jagd nach einer neuen Bestzeit ist. Aber schon am Vortag des Rennens hatte ich das Gefühl, dass ich diesmal besser täte, mich selbst einmal ernst zu nehmen – es begann bereits am Samstag, gewaltig abzukühlen und zu regnen. Tolle Aussichten also für einen Ironman, und das zeigte sich in einem Einheitssymptom bei fast allen Teilnehmern: Angstshopping! Die Stände auf dem Expo-Gelände in Zürich feierten plötzlich Hochkonjunktur, und binnen kürzester Zeit wurde es ernstlich schwierig, auf dem Gelände noch Windstopper, Handschuhe, Schuhüberzüge und so weiter zu bekommen. Ich mischte kräftig mit, kam aber einmal mehr dank Heiner Blattmann um den Stress herum, indem ich mich in seinem Laden mit den nötigen Dingen eindeckte. So ausgerüstet und einen Nassen Tag vor mir, ging ich also am Samstag Abend ins Bett, harrend der Dinge, die da zwangsläufig kommen würden.

Ich schlief sogar fast zwei Stunden. Dann bellte der Wecker, ich aus den Federn, Ohren ans Fenster – und draussen goss es, als hätte Petrus gerade eine Lohnerhöhung bekommen.

Es regnete, als ich nach Zürich chauffiert wurde. Es regnete, als ich in der Wechselzone meinen Radplatz einrichtete (heuer sogar mit Namen versehen, ganz wie echt!). Es regnete, als ich im Strandbad Mythenquai die Toiletten suchte, es regnete, als ich meinen Neoprenanzug überstreifte und auch, als ich ins Wasser ging. Kurz: es regnete an diesem Tag nur einmal.

Aber ach, das Wasser. Ich hatte wirklich Angst vor dem Schwimmen, gebe ich gerne zu – der Fusstritt vom letzten Jahr war noch zu präsent. Also tat ich das, was alle laut verkündeten: ich ging es locker an. Also, locker – das heisst in dem Fall, ich liess den anderen Pro’s im Feld gerne den Vortritt, hielt mich am rechten Rand der Startlinie und blieb bis zum „Go!“ etwa fünf Meter hinter den anderen. Wie es dann los ging, konnte ich frei und unbehelligt losschwimmen. Und ich sage euch, das war eine Wohltat. Ich weiss, es ist nicht die Englische Art, aber wie angenehm war es doch, etwa zehn Leute und daher relativ ruhiges Wasser vor mir zu wissen – und an die 2200 andere noch hinter mir. Ich schwamm also, und als ich es geschafft hatte, ohne Schläge einzustecken über die Saffa-Insel zu kommen, da war es mir, als ginge ein Knoten auf! Erleichtert sprang ich nach dem Landgang wieder in die Fluten – natürlich landete ich volle Kanne auf dem Gesicht, Ohrfeigen mal anders – und zog davon. Ich schwamm entspannt und doch ganz schön schnell – nach 55 Minuten konnte ich in die Wechselzone einlaufen.

Erwähnte ich schon, dass es regnete? Das Wechseln ging diesmal etwas länger als sonst. Zuerst die Socken. Dann die Schuhe mit den Neopren-Überzügen. Dann die Ärmlinge, das Thermo-Gilet, die Handschuhe. Schliesslich die Sonnenbrille (Sonnenbrille! In dem Moment wusste ich, dass bei der letzten Untersuchung was übersehen wurde!) und den Helm... und los ging es. Bis dahin war das Rennen wirklich gut verlaufen, und an sich war ich wirklich motiviert, jetzt umzusetzen, was ich mir im Training erarbeitet hatte.

Es blieb beim Wunsch und kam zu „denkste“. Schon nach fünf Kilometern auf dem Rad wusste ich, dass das heute nicht wirklich mein Tag werden würde. Es war nass und kalt – zwei Dinge, die bei mir in Kombination eine ähnliche Wirkung haben wie ein Kühlschrank auf eine Klapperschlange. Als ich dann nach 60 Kilometern meine Füsse nicht mehr spürte, wurden unangenehme Erinnerungen an den Triathlon in Zug wach. Nur: dort waren es ja insgesamt nur 40 Kilometer auf dem Rad gewesen. Ich durfte mich also auf weitere 120 K’s (das ist Englisch, ich hab immerhin noch was gelernt auf der Strecke!) mit ohne Füsse freuen. Die Zeit stand still, meine Muskeln sangen langsam im Chor mit allem anderen, das schmerzte, und ich begann, mich auf die langen Anstiege zu freuen – da wäre es dann wenigstens wieder warm! Denn auf der Seestrasse kam weder Hitze noch sonst etwas auf – entweder, man ratterte über schlechte Strassen, so, dass einem die Flaschen aus den Halterungen flogen, oder man rutschte wie auf Schmierseife auf der nassen Strasse. Jitterbuck und Aquaplaning eben.

Kurz: wie lange 180 Kilometer sein können, wurde mir dieses Wochenende schmerzlich bewusst. Trotzdem gab es einige Momente, in denen ich mich nicht ganz so alleine fühlte – zum Beispiel beim zweiten Anstieg auf die Forch. Da fuhr ich mehr oder minder neben Wim, einem englischsprachigen Athleten, einher. Wir waren schon den ganzen Wettkampf immer wieder auf gleicher Höhe gewesen, aber nun, bei Schritttempo, begegneten wir uns erstmals wirklich. Wir sahen uns an, und Wim sagte nur: „What a Shitty Day!“ Da waren wir uns einig, mehr brauchte nicht gesagt zu werden – schon war alles ein wenig leichter zu ertragen. Und ich musste sofort an meinen Trainer, Olivier Bernhard, denken – eine sehr, sehr ähnliche Situation hatte er mir von einem Rennen in Hawaii geschildert. Der Gesprächspartner war damals kein geringerer als Chris MacCormack gewesen, und Olivier hatte am Ende den 17. Gesamtrang inne – dies im Hinterkopf, konnte ich mich von „total demoralisiert“ immerhin wieder zu „mal sehn, was noch geht“ aufraffen.

Der Wechsel war, was sonst – nass. Allerdings hatte der Regen etwas nachgelassen, so konnte ich ohne das etwas steife Thermo-Gilet rennen. Und: meine Schuhe waren dank exzessiver Nutzung von Plasticksäcken trocken geblieben. Ich rannte los, und im ersten Moment vergass ich die Strapazen auf der Radstrecke. Meine Beine waren super! Die Motivation kam wieder, ich gab gas... und konnte zwei Kilometer lang so laufen, wie ich es mir gewünscht hatte. Dann aber schoss mit einem Mal das Blut in meine Füsse zurück, und aus war’s – die Schmerzen, die ich darauf hin hatte, kann ich bis jetzt noch nicht beschreiben. Und mehr als 40 Kilometer lagen noch vor mir...

Was soll ich sagen? Ich hab’s geschafft! Ich brauchte für den Marathon einen Haufen Tränen und pulverisierte Zähne, aber ich kam ins Ziel, und die Euphorie hält an! Ich habe es geschafft, den Ironman zu beenden, und die Endzeit 10:21;21 passt mir auch! Ausserdem: letztes Jahr musste ich nach dem Schwimmen aussteigen. Gehirnerschütterung. Und wenn man sich ins Gedächtnis ruft, dass der Schwimmpart etwa 4% der Gesamtstrecke ausmacht, dann kann man rechnen: so gesehen liegt meine Erfolgsquote dieses Jahr um ganze 96% höher. Toppt das mal!

Ich möchte mich ganz herzlich bei all denen bedanken, die mich an der Strecke angefeuert und mich in diesen langen Stunden unterstützt haben – ohne euch, das ist kein Scherz, weiss ich nicht, was ich gemacht hätte!

Ich werde mich nun ordentlich erholen – und freue mich schon jetzt auf den Triathlon in Locarno, wo ich heuer ja ebenfalls eine Rechnung zu begleichen habe.

In diesem Sinne – see you later, alligator! Live das nächste Mal in Uster, am 24. August!

Herzlichst,

Fabian

Donnerstag, 10. Juli 2008

Race Week, Teil 3: Equipment

Manchmal frage ich mich, ob es allen Leuten so geht: steht ein wichtiger Event oder eine lange Reise vor der Tür, bekommt man plötzlich das Gefühl, noch hundere von Dingen unbedingt erledigen zu müssen, bevor es los geht. Das fängt beim Putzen an und hört beim Shoppen auf. Irgendwie hat man das Gefühl, dass man alles noch gemacht haben muss, als hätte man Angst, es nach dem speziellen Tag / der Reise nicht mehr tun zu können.

Mir geht es derzeit genauso - ich habe das Gefühl, ich müsse noch unendlich viele Dinge erledigen, bevor ich am Sonntag zum Ironman antreten kann. Mein Zimmer aufzuräumen (okay, ich war schon immer ein Chaot und diese Pendenz steht praktisch immer auf der Liste...), Kleider Bügeln (ja, das auch...) und so weiter. Und vor allem: mein Fahrrad auf den Vordermann bringen.
Meine Maschine läuft nun wirklichtop, aber leider, leider hat sich bei ihr ein kleiner Fehler in der Schaltung eingeschlichen. Die Kette ist ein klein wenig, lassen wir es einen zehntel Millimeter sein, zu breit. Ultegra-Kette auf Dura-Ace Ritzel - offenbar ist das ein No-Go, obwohl vom gleichen Hersteller un mit Kompatibilität umjubelt. Ist aber nicht der Fall, die Dura-Kette ist tatsächlich etwas schmäler. Und so kommt es, dass meine Schaltung ganz gerne einmal hin und her springt, anstatt wie gewünscht sanft zu schnurren. Wer schon erlebt hat, wie es sich anfühlt, wenn die Kette andauernd Sätze macht und man nicht mehr rund treten kann, der weiss in etwa, wie sehr das aufregt. Also heisst es für mich diese Tage: das Rad auf Teufel-Komm-Raus zu tunen. Auch mein Radhelm wartet noch auf seinen Anstrich - es wird mir also kaum langweilig werden, während ich heute meinen Ruhetag geniesse.
Da mir unterbunden wurde, in Panik auszubrechen, gehe ich den Tag heute ruhig an, werde genügend zum Frühstück verputzen, drei Liter Tee in mich hineinschütten und dann bei strahlendem Sonnenschein ein wenig mit der Airbrush-Pistole spielen.

Ach ja, à propos Wetter. Das sieht nichtgut aus, darf man den diversen Wetterstationen Glauben schenken. Regen und 17°C zeigt es mir heute früh für den Sonntag an. Nicht so mein Ding, aber: das war in den letzten Jahren genauso, am Ende hatten wir eitel Sonne und warm. Also, falls ihr versucht seid, den Kopf hängen zu lassen wegen dieser Prognose, denkt daran: die Wettervorhersage ist in der Tat eine Sage: sie hat zwar einen wahren Kern, bewegt sich aber trotzdem immer nur am Rande der Wahrheit...

Herzlichst,

Fabian

Dienstag, 8. Juli 2008

Race Week, Teil 2: Trauma-Therapie

Es ist so eine Sache mit den persönlichen kleinen Dämonen, die man mit sich herumschleppt. Meiner heisst dieses Jahr: 3,8km Schwimmen im Pulk.
Letztes Jahr hatte ich ja ordentlich Pech - Schlag an die Rübe, zweimal den Magen geleert (durch die Vordertür) und Ironman im Spital "gefinisht". Und irgendwie sitzt dieses Erlebnis wohl noch ziemlich tief, denn ich merke, dass ich im Offenen Wasser dieses jahr nicht halb so sicher bin wie in den letzten Saisons. Klar - dass das Schwimmtraining in der Aufbauphase etwas zu kurz kam, wird am Ende sicher eine kleine Rolle spielen, aber das wird sich lediglich in der Schwimmzeit merken lassen. Und dass die bei einem Rennen über insgesamt 226km nicht so wirklich entscheidend, sondern in meinem Falle vor allem Balsam fürs Ego ist, sei hier ehrlich gesagt. Aber: ich habe derzeit das Gefühl, im Wasser mehr herumzuschwadern als elegant zu schwimmen. Und wenn ich ganz tief in mich hineinhorche, dann höre ich da ein kleines, verängstigtes Stimmchen das sagt: ich will gar nicht! Ich hab Angst!

Violà, da wäre er, der Böse Geist, der mich diese Tage heimsucht. Die eine Disziplin, die mir immer am besten lag, ist seit dem letzten Jahr in einem nicht mehr ganz so hellen Schein und macht mir Sorgen. Aber: für jedes Problem gibt es eine Lösung.
Ich gehe die Sache folgendermassen an: mit meinem neuen Neoprenanzug wird diese Woche immer wieder mal geschwommen, und zwar in schöner Umgebung, bis ich mich an die Latexhülle (so sieht's jedenfalls aus, mit Fisch auf dem Hintern) gewöhnt habe.

Morgenstimmung auf dem weg zum Nussbaumer See.

Der Rest besteht darin, das Problem bei den Hörnern zu packen: Ausnahmesituationen wie ein Ironman lassen sich im Training nicht simulieren, also heisst es: auf in den (Wett)Kampf! Wenn ich dieses Teufelchen auf meiner Schulter los werden will, dann geht das nur, indem ich es ersäufe, und zwar im Zürichsee, bei einem Unfallfreien Schwimmsplit am Ironman. Also versuche ich, die Angst in Motivation umzuwandeln und freue mich auf den Ironman Zürich!

Der Nussbaumer See, um sechs Uhr Morgens.

Mit leicht traumatisierten Grüssen, herzlichst

Fabian

Montag, 7. Juli 2008

Race Week, Teil 1: Gute Laune

Es ist Montag, die Rennwoche des Ironman Switzerland hat begonnen. Was an Training auf dem Plan stand, ist gemacht, es geht jetzt schnurstracks ins Endtapering, oder zu Deutsch: in die gezielte Erholung. Zeit also, sich einmal auf anderer Ebene auf den Wettkampf vorzubereiten. Zum Beispiel im Kopf.

Dass der mentale Faktor bei einem Ironman von grosser Bedeutung ist, brauche ich kaum mehr zu erwähnen. Aber: wie bereitet man sich auf so etwas vor? Wie erreicht man, dass man am Wettkampftag um fünf Uhr Morgens gute Laune und positive Energie in die Wechselzone trägt?
Nervosität und Angst lassen sich nicht vermeiden, aber die schlechte Laune, die kann man in Grenzen halten. Bei mir funktionierte das in den letzten drei Jahren so: durch harte Selbstkasteiung in der Woche vor dem Rennen. Zu deutsch: durch den völligen Verzicht auf Kaffee in den letzten Tagen vor dem Rennen.
Ja, ich muss offen zugeben, dass ich ein wenig sehr an meinem Morgenkaffee hänge, aber es gibt für mich nun mal wenig besseres, als nach dem Aufstehen eine Tasse mit noch dampfendem, tiefschwarzen und nicht von Zucker oder ähnlichem verunreinigten Kaffee zu geniessen.
In der Woche vor dem Rennen lasse ich den Kaffee gänzlich weg - und ich setze dem ganzen noch einen drauf: ab sofort werde ich jeden Tag um vier Uhr früh aufstehen. Nach ein paar Tagen passt sich die innere Uhr aus Erfahrung an diese Prozedur an, das Aufstehen fällt immer leichter und das Einschlafen geht immer früher. Und nun stellt euch vor, wie es sich dann auswirkt, wenn ich am Morgen vor dem Rennen um drei Uhr früh aufstehe und mir eine grosse Tasse Kaffee genehmige. (Diese Methode habe ich übrigens von Peter Reid, seines Zeichens dreifacher Hawaii-Sieger, und was St. Peter sagt, das stimmt!) Ja, abgesehen von der Nervosität kann es da schon mal vorkommen, dass man in der Wechselzone herumgrinst wie ein Honigkuchenpferd. Ich freue mich schon jetzt auf diesen Kaffee am Rennmorgen!

In diesem Sinne wünsche ich euch allen weiterhin guts Training! Bis morgen, herzlichst,

Fabian

Dienstag, 1. Juli 2008

23

Es ist so weit! Der Juli ist da und mit ihm rückt der Ironman Switzerland in greifbare Nähe. Zeit also, um nervös zu werden und das ganze Theater von Vorfreude über Angstzustände und Schweissausbrüche zu durchleben. Oder?

Zugegeben, mir ist schon etwas mulmig zumute, wenn ich an der grossen Tag X denke. Aber: wem geht es da anders? Ein Ironman ist niemals Routine, ebenso wenig wie das Besteigen des Mount Everest. Trotzdem verspüre ich eine enorme Vorfreude, wenn ich an den bevorstehenden Event denke. Jedes Mal, wenn ich in der Gluthitze der Nachmittagssonne (Poetisch!) auf dem Fahrrad sitze und merke, wie meine Beine das Fahrrad wie zwei Kolben über den Asphalt stampfen merke ich, dass ich es kaum noch erwarten kann, mich wieder in den Zürichsee zu stürzen und die 226 Kilometer in Angriff zu nehmen.
2400 Athletinnen und Athleten werden heuer am Start sein, was soviel heisst wie: innerhalb von vier Jahren haben sich die Ausmasse des Ironman Switzerland verdoppelt. Riesig wird das. Und unterdessen sind auch die Startnummern bekannt: ich werde heuer mit der Nummer 23 unterwegs sein. Eine gute Nummer ist das - leicht zu merken und noch dazu eine Primzahl.

Die nächsten anderthalb Wochen werde ich hier immer mal wieder berichten, wie es bei mir so zu und her geht in den letzten Vorbereitungen. In diesem Sinne - viel Spass beim lesen und alles gute in Training und Wettkampf! Bis bald, herzlichst

Fabian

Freitag, 20. Juni 2008

Kick off!

Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich da Sonnenschein und gute 25°C. Kein Vergleich zu dem Wetter, welches am letzten Sonntag noch serviert wurde. Da stand der Zytturm Triathlon Zug auf dem Plan, ein Wettkampf über die Olympische Distanz. Und oh, was war das für ein Erlebnis!
Meine Vorbereitung zum Wettkampf war, sagen wir, suboptimal, und das wusste ich auch. Ich ging ohne grosse Ambitionen an den Start - und wurde trotz allem positiv überrascht.

Man rufe sich die Temperaturen etc. an jedem Tag ins Gedächtnis - Acht Grad Aussentemperatur, dazu eine leichte Bise, der See nette 17°C. Schwimmen also in der Badewanne, Rad fahren und Laufen im Kühlschrank. Und das mir, der ich Kälte nicht ausstehen kann...

Aber seis drum. Der Schwimmstart war nämlich richtig gut, so ganz ohne Geprügel, und meine Schwimmzeit (Sechstbeste Zeit Overall) kann sich sehen lassen. Aber ach, dann kam das Fahrrad... Ich hatte also zum ersten Mal überhaupt diese meine neue Maschine in Wettkampfaufmachung unter mir, und was soll ich sagen? Es ging fast von selbst. Dieses Velo verwandelte sich unter mir in eine Waffe, ich war am Abzug. Aber eben - wenn man nach 5km seine Zehen nicht mehr spürt und die Kälte dann langsam in die Beine kriecht, dann nützt das beste Gerät nichts mehr. Bei 30km konnte ich dann meine Füsse nicht mehr bewegen, und es war abzusehen, dass die Freude beim Laufen etwas hinter dem Berg bleiben würde.

Es hat mir immer unheimlich imponiert, Triathleten zuzusehen, wie sie vom Rad springen und dann gleich weiterrennen, und ich habe in den letzten Jahren stets versucht, dabei auch so unendlich cool auszusehen. Am Sonntag war das nichts - mit meinen Eisklötzen auf dieses Kopfsteinpflaster zu springen, das ging weit über die Schmerzgrenze hinaus.
ich brauchte ziemlich lange, um in meine Schuhe zu steigen, sagte mir dann aber: alles oder nichts und rannte aus der Wechselzone wie vom Gehörnten gejagt. Da ich meine Füsse nicht wirklich spürte, brauchte ich auch auf nichts Rücksicht zu nehmen und merkte so erst nach 9km, dass ich eine widerliche Blase am rechten Fuss hatte. Nun, ein Triathlon ohne Schmerzen ist angeblich keiner, und mit einem Endresultat von 1:59 Stunden für 1,5km Schwimmen, 40km Rad fahren und 10km Laufen bin ich sehr zufrieden.

Vielen Dank an Ina und Berni für das gelungene Photo! Man sieht mir nicht einmal an, dass mir beinahe die Füsse abfallen!

Alles in allem ein gutes Season-Kickoff! Ich wünsche euch gutes Training, herzlichst,

Fabian

Donnerstag, 12. Juni 2008

Die Uhr tickt!

Es ist Donnerstag, der 12. Juni 2008. Nicht mehr lange, so wird der Startschuss zum alljährlichen Zytturm Triathlon in Zug fallen, nämlich am kommenden Sonntag, dem 15. Juni. Und zwar um 08:20 Uhr morgens. Was das für einen Sinn und Zweck hat, frage ich mich schon seit langem - es ist ein Wettkampf über die Olympische Distanz, noch dazu ein sehr populärer, und er startet dermassen früh, dass man zwangsläufig noch zu nachtschlafener Zeit ins Auto springen und los fahren muss, möchte man den Startschuss nicht verpassen.
Aber irgendwie gehört das dann eben doch wieder dazu - das Aufstehen und Pasta-Essen um vier Uhr in der Früh, die aufkommende Nervosität, wenn das Rad sich nicht auf Anhieb wie gewünscht im Auto verstauen lässt, das isotonische Sportgetränk im Bidon. Ja, all dies gehört dazu, und trotzdem fand ich mich letztes Jahr als Brecher aller Traditionen, wie ich in Zug in Jeans (siehe "In" und so...) am Wettkampfort auftauchte, mit einem Becher voll Kaffee in der Hand in die Wechselzone eincheckte und mich dann gähnend unter den nächsten Baum setzte. Aber was soll ich dazu sagen? So früh am Morgen muss man sich etwas gutes tun...

Ich denke, das Rennen dieses Jahr wird gut werden. Denn: schon jetzt, am Donnerstag davor, bin ich mehr als nur nervös. Mein Fahrrad ist noch nicht ganz einsatzbereit, mein Renndress noch unsicher, ich selbst mehr als nur etwas müde. Und diese Vorzeichen ordne ich wie beim Theater ein: geht die Generalprobe so richtig mächtig in die Hose, gibt die Premiere einen riesen Erfolg.

Ich werde mich also nicht aus der Ruhe bringen lassen, mir morgen im Verlauf des Tages einen neuen Neoprenanzug kaufen, den dann höchstens zehn Minuten einschwimmen und so an den Start gehen. Denn: Was jetzt an Form nicht da ist, kann ich durch kein Equipment der Welt kompensieren, es heisst also: antreten zum Formcheck. Und ob der Passt, das hängt nicht vom Fahrrad ab oder von den Laufschuhen. Ich freue mich, dass meine Saison nun endlich los geht und habe vor, in Zug so richtig auf die Tube zu drücken. Und wenns nicht ganz so klappt mit dem Druck - nun, seit dem winterthurer Halbmarathon weiss ich, dass Wettkämpfe Spass machen können. Ich habe also durchaus einen Plan B!

Ich wünsche euch gutes Training und viel Erfolg bei den Wettkämpfen! Es grüsst euch herzlichst,

Fabian

Mittwoch, 4. Juni 2008

Food Supplies

Es ist nun Juni, die Wettkampfsaison für uns Triathleten hat definitiv begonnen. Hier in der Schweiz fand der definitive Saison-Kickoff am letzten Wochenende, also am 1. Juni, mit dem Ironman 70.3 in Rapperswil statt.

Auch diesen Wettkampf lernte ich zum grössten Teil aus der Perspektive des Beobachters kennen. Am Stand meines Sponsors ZOOT beschäftigt, bekam ich all die Momente der Nervosität und der Angst mit, die wir Athleten vor dem Start durchleben. Und ich muss sagen, es ist faszinierend, diese Welt des Triathlon nun einmal nicht nur aus der Sicht des Konsumenten, also des Athleten, zu entdecken. Das wird sich unsereins gar nicht wirklich bewusst, denke ich - was es bedeutet, diese ganzen Expo-Stände und Fressbuden an einem Wettkampf zu organisieren und zu betreuen. Wir kommen auf das Gelände und können einkaufen, was wir wollen. Manchmals stellen wir zu unserer Freude fest, dass die Verkäufer auch nach drei intensiven Tagen auf der Piste noch immer so freundlich sind wie zur ersten Stunde, aber - mit der Zeit ist das Selbstverständlich für uns.
Dem halte ich nun entgegen, nach einem sehr intensiven Wochenende. Die Arbeit am Stand war eine Sache - meine Teilnahme an der Triathlon-Challenge, also der Staffel über die 70.3-Distanz, war noch einmal eine andere. Es wird zu einer grossen Herausforderung, die 1,9km in einer guten Zeit zu schwimmen, wenn man bis zum Start noch nichts anderes im Magen hat als zwei Energieriegel und einige Tassen Kaffee.Nun gut, es kam noch ein Schinkensandwich hinzu, eine halbe Stunde vor dem Start, doch unter dem Strich war es alles andere als optimal. Und wieder einmal zeigte sich, dass wir ganz gehörig anpassungsfähig sind - es klappte, ich stieg als sechster Schwimmer der Staffeln aus dem Wasser und hatte dabei noch Spass gehabt. So ist das eben mit der Nahrungsergänzung oder dem -Ersatz - für den Ernstfall gewappnet.
In diesem Sinne - ich wünsche allen einen guten Start in die Saison und viel Spass beim Training. Mit oder ohne Kaffee! Es grüsst euch herzlichst,

Fabian

Sonntag, 25. Mai 2008

Navigation à la Triathlon

Es ist so eine Sache mit der Orientierung in Gebieten, die unsereiner nicht gerade so kennt wie die eigene Jackentasche. Wobei hier die Frage ansteht, wie oft man denn in der eigenen Jackentasche nachsieht... aber lassen wir das.
Gestern also das erste wirklich lange Training des Jahres, fünf Stunden Fahrrad standen auf dem Plan. Ich fand mich praktisch veranlagt, wie ich mir dann eine schöne Route aus dem Emmental hierher nach Aadorf suchte. Schöne Route, das heisst: alles, nur nicht durch Zürich hindurch. Zum einen mag ich die Stadt aus verkehrstechnischer Sicht nicht sehr - diese Misere mit den Tramgleisen und Kreuzungen, das bringt per Fahrrad keinen grossen Spass. Zum anderen gibt es wohl keine, also wirklich keine ekligere Strecke als
diejenige von Zürich aus über Land nach Winterthur. Da kommst du alle zweihundert Meter an eine Ampel, ob du nun magst oder nicht. Und diese Blinklichtchen haben einen Rhythmus, dass man mit dem Auto schön von Grün zu Grün fahren kann, mit dem Fahrrad aber auch bei Spitzenbeschleunigung jedes Mal das rote Feldchen erwischt. Erlebt man das dann nach vier Stunden im Sattel, Müde, halb duselig von den Abgasen, so ist der Ofen der Motivation bald einmal aus.
Soviel zu meinen Beweggründen, diesen Ort zu meiden. Ich also los, und es lief prächtig: Ich fand Olten. Ich fand Aarau. Ich fand Brugg und Baden. Ich fand sogar Wettingen, aber von dort wollte ich dann eben ab nach Bülach, und das war denkste.
Entweder Industrie, Autobahn oder Zürich, etwas anderes hatten die Wegweiser nicht zu bieten. Also kam, was musste, und ich landete genau an dem Ort, den ich meiden wollte wie sonstwas.
Ich bin natürlich trotz allem nach Hause gekommen, aber irgendwie frage ich mich doch, weshalb es nie so ganz klappt mit der Navigation. Dabei wäre es als Triathlet doch ganz einfach, den rechten Weg zu finden - sobald einem der Wind von vorne entgegen weht, stimmt die Richtung. Das ist Gesetz, wir haben den Wind einfach immer, pardon, in der Fresse. Die fünfte Windrichtung gehört uns ganz alleine, und wenn ich das nächste Mal länger unterwegs bin, werde ich mich daran halten: kommt der Wind von vorn, komme ich da hin, wo ich will...Ich wünsche euch allen ein gutes Training! Immer dran denken - kommt der Wind von vorn, seid ihr auf dem rechten Weg und verbrennt zusätzlich noch ein paar Kalorien. Es grüsst euch herzlichst,

Fabian


Montag, 19. Mai 2008

...Anpfiff!

...oder so ähnlich. Gar nicht mehr lange, dann wird in diesen Breitengraden tatsächlich angepfiffen, und zwar zur Fussball-Europameisterschaft. Bei mir hingegen hiess es gestern: "Kick-Off" für die Saison 2008!
Wie schon in den Jahren zuvor hatte ich mir hierfür den Winterthurer Halbmarathon ausgesucht. Leider lief es mir nicht ganz zu 100% so, wie ich es mir gewünscht hatte - trotzdem war es ein guter Start in die neue Saison.
Am Samstag, dem 17. Mai wurde von TPC her noch eine Besichtigung der Radstrecke des Ironman 70.3 in Rapperswil durchgeführt, wo ich die "lockere" Gruppe führte. Soll heissen: wir fuhren die 45km-Runde mit einem Schnitt von 26+ km/h, und wenn man bedenkt, dass es am Ende immerhin an die 500 Höhenmeter gab, so wundert es wohl kaum, dass ich am Tag darauf etwas schwere Beine hatte.
Das merkte ich bereits nach den ersten paar hundert Metern, oder um genau zu sein, am ersten Anstieg - da wurde mir klar, dass ich das hohe Tempo an der Spitze auf keine Fall würde durchziehen können. Also beschloss ich, erst mal einen eigenen Rhythmus zu finden und den Lauf ganz einfach zu anzugehen, dass ich möglichst ohne Schmerzen oder Schwierigkeiten ins Ziel kommen würde.
Das klappte auch hervorragend, und abschliessend kann ich sagen, dass es trotz des eher niedrigen Tempos ein fast perfektes Rennen war. Versuchsweise hatte ich mir den neuen GNL-Schuh montiert, der mit seinem neuartigen Solensystem einiges versprach und noch viel mehr hielt. Nach etwa 12km konnte ich, unterdessen so richtig warm und in meinem Rhythmus laufend, tatsächlich aktiv auf den Vorderfuss wechseln, und von da an ging es beinahe gratis. Ich konnte das Tempo erhöhen und hatte auch nicht das Gefühl, mich zu verausgaben.
Der langen Rede kurzer Sinn - am Ende reichte es mir auf den ersten Platz in der Junioren-Kategorie. Die Siegerehrung hingegen fand einmal mehr ohne mich statt - ich wollte mich bei der Zeitmessung über die Junioren-Top-3 des Halbmarathons erkundigen, bekam dort aber das Treppchen der Marathon-Junioren serviert. Dort war ich natürlich nicht vertreten und fuhr heim, um den Nachmittag eher gemütlich anzugehen.
Jetzt heisst es "Regeneration", und dann geht es weiter - ich freue mich auf die kommende Saison und bin froh, die Erfahrung gemacht zu haben, dass ein Halbmarathon auch Spass machen kann!
Bleibt noch zu erwähnen, dass Heiner Blattmann diesen lauf abermals gewann - und zwar dermassen dominant und zwei Minuten schneller als noch vor Jahresfrist, dass man mit offenem Kiefer nur noch den Hut ziehen kannn! Herzliche Gratulation, Heiner - und wer weiss, vielleicht schaffe ich es nächstes Jahr, Dir bis zur Hälfte an den Versen zu bleiben! Gute Erholung!

Ich wünsche euch alles Gute für die Saison '08 - mit meinen besten Grüssen,

Fabian

Montag, 12. Mai 2008

Die Zeit, die Zeit...

Meine Güte! Da war es vor kurzem doch gerade erst mal April geworden, und nun stecken wir schon mitten im Mai. Aber was für ein Mai! Kaum angefangen, stand auch schon der Thurgauer Triathlon im idyllischen Stettfurt auf dem Plan. (Nun, es gibt da einen englischen Autoren, der das Wort "Idyllisch" mal ziemlich deutlich in die Gebrauchssprache übersetzt hat...)
In den letzten Jahren stets als Helfer anwesend, stand diesmal auch eine Teilnahme auf dem Programm. Und zwar als Schwimmer in der Staffel: 200m im Wasser, dann 17km auf dem Rad durch die Hügel und anschliessend noch 4km Laufstrecke.
200m Schwimmen, das ist an sich keine grosse Sache, nur: wenn das Wasser satte 17,5°C vorweisen kann, dann ist diese Strecke genau lange genug, um kalt zu bekommen. Wie dem auch sei - unaufgewärmt ging es los, durchgefroren rannte ich in die Wechselzone, wo meine beiden Staffel-Kameraden warteten. Und die waren nicht irgendwer, wie ich mit leichtem Stolz sagen kann: auf dem Rad hatten wir den Herrn Reto Brändli, seines Zeichens ehemaliger Profi-Radler und nun Langdistanz-Triathlet. Der Lauf schlussendlich wurde von keime geringeren als Olivier Bernhard bestritten, und wer ihn aus der Wechselzone marschieren sah, dem musste bewusst werden, dass dieser Athlet auch knappe drei Jahre nach seinem offiziellen Rücktritt noch dermassen Druck in den Beinen hat, dass anderen nur noch das Augenwasser drückt.
Das Resultat war denn auch sein glatter Sieg bei den Staffeln - und somit ein gelungener Vor-Auftakt für die kommenden Saison. Zumindest für mich. Reto konnte es nicht lassen und startete gleich nach seinem Rad-Part nochmals auf der Kurzstrecke, wo er denn auch den fünften Gesamtrang heimbrachte.
Ich freue mich demnach auf die kommenden Rennen und wünsche euch allen ein gutes Training im Mai - mit den besten Grüssen,

Fabian

Mittwoch, 23. April 2008

April, April

Alle Jahre wieder. Der April hat uns in den Fängen, und das heisst gerne mal: Regen, dann eitel Sonnenschein, im nächsten Moment gar Schnee. Fairerweise muss ich hier eingestehen, dass ich mich per viertem April für zwei Wochen nach Spanien verfrachtete, wo ich mir im Trainingslager in Cambrils einige sonnige Ausfahrten erhoffte.

Die Temperaturen in Spanien waren angenehm, nur dass ich in der ersten Woche dort haarscharf an einer Grippe vorbeischlitterte, hätte es eigentlich nicht gebraucht. Aber wie das so ist - als ich dann hörte, dass es zuhause auch mal Hagel mit Schnee etc. gab, fühlte ich mich gleich viel besser. Was gibt es nun über Cambrils zu berichten? Es war Schwimmen, Rad fahren und Laufen, wie man das in einem Triathlon-Camp ja erwarten darf.
Nun also wieder zuhause, und es giesst in Strömen. Das ist Regen, wie man ihn sich für Lehrbücher wünscht. Und wisst ihr was? Eigentlich gefällt mir das ganz gut. Ich bin zwar ein wenig erkältet, weswegen ich nicht allzu lange und intensiv an der frischen Luft zu trainieren vermag, aber im Grunde genommen ist es doch etwas schönes, wenn man mit dem Rad so durch den Regen fährt.
Das hat einen einfachen Grund: am letzten Freitag, also noch in Spanien, stand eine längere Ausfahrt auf dem Plan, die ich mit Sparring-Partner Sandro auch anging. Dass wir frohen Mutes waren, wäre zu viel gesagt - es war bedeckt, mässig warm und, wie könnte es anders sein, bald einmal sehr nass. Wir fuhren locker in den Regen, und irgendwann stellte sich die Frage: jetzt abbiegen und mit zwei Stunden Fahrzeit ins Spa schleichen - oder noch rauf auf den nächsten Berg. Wir entschieden uns für den Berg. Um es kurz zu machen: von Nebel im Pass über Hagel bis hin zu fünf Zentimetern Wasser auf der Strasse hatten wir in den kommenden Stunden so ziemlich alles auf dem Programm. Und im Nachhinein mussten wir uns beide sagen: so schlimm wars nicht...
Was ich damit sagen will: Ich erlebe seit dem Montag unzählige Leute, die sich über das Wetter beschweren. Kinder, wir können das nicht ändern, und schlechte Laune hat noch keinem geholfen. Vielleicht versucht ihr es einfach mal wie Sportsfreund Jürgen aus dem Vorarlberg zu sehen: "Sorgen? Hab ich kein' Platz für!"

Der April ist bekannt für sein wechselhaftes Wetter. Und diesbezüglich haben wir heuer einen richtigen April!

In diesem Sinne - gutes Training wünscht euch

Fabian

Mittwoch, 19. März 2008

Was wir können

Es gibt da dieses schöne Video auf YouTube zu sehen, welches den Ironman Hawaii auf gewohnt pathetisch-glorifizierende Art und Weise darstellt. Wirklich sehenswert, wie der Normann Stadler da mit gebleckten Beisserchen in Zeitlupe durch die Lavafelder fetzt, begleitet von Hawaiianischem Schamanengesang. Und wirklich beeindruckend, wie der Sprecher aus dem Off mit tiefer Stimme brummt, dass alle Athleten auf Hawaii ein gemeinsames Mantra haben: "Ich Kann!" Ja, wenn's denn so einfach wäre.
Was Triathleten wirklich können, das ist vor allem eines: ein grosses Maul haben. Geben einige auch gerne zu, man soll sich ja nicht permanent zu ernst nehmen. Bezeichnend ist nur, dass unsereins dann schnell einmal an den einfachen, alltäglichen Dingen kläglich scheitert. Wie ich heute eindrücklich bewiesen habe...

Das Thermometer zeigte nette drei Grad Celsius, ein, zwei Schneeflocken gaben sich die Ehre und in meinem Trainingsplan stand: Drei Stunden Fahrrad. Nun denn, ich "kann" ja - also Nudeln gekocht und eingeworfen, warm eingepackt und die Trinkflasche aus Mangel an "echtem" Sportgetränk mit Eistee von Aldi aufgefüllt. Einen Griff in die Kiste mit den Energieriegeln, und ab dafür. Es war kalt und windig, aber wie schon gesagt - wir Triathleten "können". Übersetzt heisst das, wir heulen nur unter der Decke wenn's keiner sieht.
Nach zwei Stunden meldete sich denn auch mein Magen zu Wort, und in geübter Manier angelte ich mir meinen Oatsnack-Bar aus der Tasche. "Latte Macchiato" Stand auf der Verpackung. Naja. Wenn man die Augen schliesst und seine Fantasie auf Hochtouen laufen lässt, dann vielleicht. Ansonsten schmeckt's wie zu wenig gezuckertes Porridge mit Pulverkaffee. Aber nicht heute. Um es kurz zu machen: Das Teil erinnerte stark an gegorene, verschimmelte Haferflocken in ranziger Yak-Butter. Schluck's oder Spuck's, und wieder einmal zeigte sich, dass wir Triathleten mit unserem "harten Kopf" (auch: Sturschädel) ständig an der Grenze der Dummheit kratzen - ich schluckte. Und spülte es mit ordentlich Eistee (unterdessen mehr Eis als Tee) hinunter. Keine fünf Minuten später wurde mir reichlich blümerant zumute, und als die Farben der Wiesen und Bäume am Strassenrand langsam immer greller wurden, roch ich endlich Lunte. Und siehe da: dieser Riegel war bereits drei Monate übers Verfallsdatum. Es lohnt sich also wirklich, darauf zu achten, auch wenn die Dinger genug Konservierungsmittel beinhalten um eine tote Katze vor der Verwesung zu bewahren.

Kurz: ich schaffte es, den Riegel nicht wieder auszuspucken und kam nach Hause - nur, um festzustellen, dass ich in dem Täschlein, in dem ich mein Handy transportiere, noch einen frischen PowerBar-Riegel hatte...

Ja, wir sind die Helden der Strasse. Wir können!

Und bevor ihr das nächste Mal bei arktischen Temperaturen trainieren geht: werft einen Blick auf das Verfallsdatum eurer Verpflegung. Sonst schaut ihr bei aller "Härte" reichlich schal aus der Wäsche bei der Heimkehr...

Ich wünsche euch ein gutes Training! Mit leicht verdaulichen Grüssen,

Fabian

Dienstag, 4. März 2008

Stop And...

Go! ...Kommt der März, kommt der Frühling, so sagt man. Der Frühling ist mehr oder minder schon da, doch der März bringt heuer gute Neuigkeiten für mich: in dieser Saison werde ich erstmals aktiv von Heiner Blattmann und seinem Triathlon-Shop "Stop 'n' Go" in Winterthur unterstützt. Das hat sich vor kurzem so ergeben und ich bin heilfroh, mit Heiner einen kompetenten Menschen zur Seite zu haben, mit dem es auch auf menschlicher Ebene klappt.
Ein Wort zu Heiner: der Mensch ist nämlich nicht nur Inhaber des Triathlon-Sportgeschäftes schlechthin, sondern läuft selbst auch mal einen Marathon um die 2:30 Stunden. Oder er gewinnt den Halbmarathon in Winterthur, der ja heuer auch in meinem Rennkalender wieder der Eröffnungslauf für die Saison 2008 ist. Ich bin gespannt, ob ich dieses Jahr mit Heiner mithalten kann.
Und ein Wort zum Stop 'n' Go: dieser Laden ist wirklich bemerkenswert. Dort wurde ich vor äonen (oder besser: knapp sieben Jahren) einmal hingeschickt, weil ich gute Laufschuhe brauchte. Seitdem gibt es nur noch einen Ort, an dem ich Schuh-Shopping auf "Triathletisch" betreibe. Denn mal abgesehen von der Tatsache, dass das Geschäft nur Material führt, hinter dem es voll und ganz steht, bekommt man dort auf alle Fälle eine fachkundigere Beratung als in einem "normalen" Sportgeschäft.

Ich bedanke mich bei Heiner Blattmann für die Unterstützung - und der ganzen Familie (Heiner, seine Eltern Monique und Kurt) für die tolle Betreuung und Beratung in den letzten Jahren!

Ich wünsche euch allen gutes Training - und wenn die Laufschuhe ausgelatscht sind, überlegt euch, ob ihr den nächsten Kauf nicht vielleicht mit einem Ausflug nach Winterthur kombiniert...

Montag, 25. Februar 2008

I'm sorry...

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Ja, definitiv. Vor gar nicht langer Zeit habe ich mich noch munter (oder eben nicht) darüber ausgelassen, wie sehr ich doch den Februar verabscheue, dass ich es kaum erwarten könne, dass er vorbei sei und so weiter. Und was geschah dann?

Tadah, der Februar zeigte sich von einer Seite, wie man es sich als Triathlet nur wünschen kann: Viel Sonne, annehmbare Temperaturen und jetzt, gegen sein Ende hin, bescherte uns dieser Monat doch tatsächlich zwei, drei Tage bei denen man mit dreiviertelslangen Hosen Rad fahren und mit kurzen (!) Hosen laufen konnte. Mag ja sein, dass es später im Jahr nochmals ordentlich kalt, nass und eklig wird, aber was zählt das jetzt? Uns Ausdauer-Freaks wurde mit diesem Februar ein wunderbares Geschenk gemacht: wir durften uns lebhaft an den letzten Sommer erinnern und uns somit auf den kommenden solchen freuen. Was will man mehr?
Der Februar sei der Montag der Monate. Nun, es gibt auch schöne Montage und ich möchte mich hiermir im Namen all der selig strahlenden Radler, die ich in den letzten Tagen auf den Strassen getroffen habe, beim Monat Februar entschuldigen.

Ich wünsche euch allen ein gutes Training, und wenn's doch noch was wird mit Schnee, denkt dran: wir wissen jetzt, dass es wieder wärmer wird!

Sonntag, 10. Februar 2008

Gute Neuigkeiten

Nach drei Wochen des Wartens ist es offiziell: Der Fitnesspark Banane in Winterthur wird mich auch 2008 weiterhin als Sponsor unterstützen!

Dass der heurige Renndress bisher in exakt den Farben des Fitnessparks geplant ist, kommt in dem Fall allen zu Pass. Soviel sei hier verraten: Ich werde 2008 in einer weiss-blau-schwarzen Kombination unterwegs sein. Wie das endgültige Design dann ausfällt, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

Auch ZootSports unterstützt mich in der Saison 2008 tatkräftig.
An dieser Stelle möchte ich mich bei Andy Karrer, dem Leiter des Fitnesspark Banane in Winterthur, und Silvia Monachon, Leiterin ZootSports Switzerland, ganz herzlich für ihr Engagement und Vertrauen bedanken! Ich bin überzeugt, die Saison 2008 wird etwas besonderes werden!

Ich wünsche euch allen gutes Training - geniesst das Wetter! So ein Februar ist sehr wünschenswert!

Donnerstag, 7. Februar 2008

Leistungstest

Es ist immer wieder ein besonderes Erlebnis, wenn man als Sportler zum Leistungstest gebeten wird. Gestern war es bei mir in diesem Jahr so weit, und ich muss zugeben, dass ich gehörig nervös war. Den letzten Test hatte ich nämlich im letzten Mai - damals war es ein Koppeltest Rad und Laufen, und ich hatte noch immer im Hinterkopf, dass ich bei 280 Watt Leistung volle Lotte in die Säure hüpfte. Das Laufen danach war, nun ja, anspruchsvoll. Trotzdem - ich wähnte mich damals ziemlich fit.

Gestern hiess es also: Rad-Ergometer. Aus dem Training heraus, ohne grosse Erholung (Das Krafttraining am Morgen konnte ich streichen, denn das wäre definitiv nicht gut gekommen). Auch hatte ich noch den langen Lauf vom vergangenen Montag in den Beinen - da rasselte ich munter in einen Temperatursturz hinein und erfuhr mal wieder aus erster Hand, wie viele Formen von Muskelkrämpfen man innerhalb von nur fünf Minuten haben kann.

Um es kurz zu machen: meine Werte in diesem Februar waren deutlich besser als im letzten Mai, und dabei beginnt jetzt erst mein eigentliches Aufbau-Training. Solche Neuigkeiten habe ich natürlich gerne, und es gibt mir einen schönen Motivationsschub. Wenn nun auch noch das Wetter mitmacht, wird in den nächsten Wochen einiges los sein. Und wenn nicht... nein, darüber mache ich mir jetzt noch keine Gedanken.

Ich wünsche allen gutes Training, und grämt euch nicht: der Februar hat nur noch knapp drei Wochen!


Samstag, 2. Februar 2008

Erschwerte Bedingungen

"Ach, endlich ist es Februar, ich liebe den Februar, ich habe mich so lange auf diesen Monat gefreut!"

...seid mal ganz ehrlich: wie oft habt ihr diesen Satz schon gehört? Lasst mich raten... nie? Genauso gut könnte man sagen "Hach, endlich, endlich ist es Montag, das Wochenende nahm und nahm kein Ende!"
Ich werde aus dem Februar nicht schlau. Zum einen mal: er ist gar kein richtiger Monat. 28 Tage, und ab und an mal 29? Was soll denn das? Dazu kommt seine wirklich ungünstige Position: Vom Winter hat man die Schnauze voll, man sehnt sich den Frühling herbei, und in diesem Zusammenhang spring einem der Begriff "März" freundlich lächelnd ins Gedächtnis. Ja, mit dem März wird alles besser, Jahr für Jahr. (Dass in den letzten zwei Jahren die ganze Misere mit Schneefall und Minusgraden im März erst richtig los ging, lassen wir hier ausser Acht.)
Kurzum: wozu also ist der Februar da? Er ist der Montag der Monate, keiner mag ihn so richtig. Februar. Das verbindet man weder mit verschneiten Wäldern und Wiesen noch mit den ersten zarten Knospen und Krokusblüten am Wegesrand. Februar - das weckt vielmehr Assoziazionen mit verhangenen, nassen und matschigen Tagen. Könnte das der Grund sein, weshalb man ihm bei den kalendarischen berechnungen nur eben 28 derselben zugestand?

Wie dem auch sei - bisher habe ich den Februar noch immer überstanden. Und für all die, die aus dem Fenster sehen und im geiste schon die geplante Radeinheit von ihrer Liste streichen: lasst es. Denn dadurch wird das Wetter nicht besser. Zieht euch warm an, so wie ihr es schon den ganzen, ähm, Winter über getan habt, packt euch ein, zwei PowerBars ein (damit auch das "Feeling" stimmt, nicht vergessen...) und ab dafür! Volle Lotte raus ins Sauwetter! Zeigt dem Herrn "28-Tage" (heuer eben 29) die Zähne - und fühlt euch grandios, wenn ihr es hinter euch habt. So halte ich es jedenfalls. Es braucht wirklich nicht viel, um sich als Held des Tages zu fühlen.

In diesem Sinne - gutes Training euch allen, und wenn ihr kurz vorm Verzweifeln seid, denkt stets daran: in weniger als 30 Tagen ist der Spuk vorbei!

Dienstag, 22. Januar 2008

Ein Geständnis

Der Januar. Laut Kalender einer der "Wintermonate". Ich habe meine Ansicht hierzu bereits kundgetan, also möchte ich nicht mehr näher darauf eingehen. Der Januar! Gestern - strahlend schön, warm, klare Luft. Heute - Regen, und zwar welcher von der Sorte, die einem waagrecht ins Gesicht knallt (ergo: starker Wind), Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und Wolken, die schwarz, schwer und unfreundlich zwischen den Hügeln hängen. Mit einem Wort: unsympathisch.
Dass das Training bei diesen Bedingungen ab und an reichlich anstrengend oder auch einfach nervtötend sein kann, muss wohl niemandem extra erklärt werden. Vielmehr beschäftigt unsereins (also den Teil der Erdbevölkerung, der sich mit vor Stolz geschwellter Brust als "Triathleten" bezeichnet und nur heimlich unter der Bettdecke über den Muskelkater weint) immer wieder die Frage: wie bleibt man da gesund?
Um ehrlich zu sein, ich hatte bereits meine Portion Grippe diesen "Winter". Zweimal musste ich den Sport etwas ruhiger angehen. Ich musste mich jeweils einige Tage lockerem Training im Kraftraum und harten Herausforderungen in Gestalt einiger Chipstüten (Salz und Elektrolyte) stellen. Das klappte.
Jetzt allerdings geht es darum, diese hart erkämpfte Gesundheit nicht wieder zu verlieren. Also fragt man schon auch mal den einen oder anderen Trainingskollegen, wie er in solchen Situationen agiert. Nicht lange, und ich bekomme im Hallenbad zwischen zwei Intervallen von einem Mitschwimmer folgenden Tipp: er esse im Winter täglich mindestens vier Bananen, da könne ihm nichts mehr passieren. Aha.
Ja, diese Bananen. Wenn ich es mir recht überlege, taucht diese Frucht immer wieder im Zusammenhang mit Triathleten auf. An Wettkämpfen gibt es sie als zwischen- und Zielverpflegung, in Radtrikots werden sie mitgeschleppt und -gewaschen, auf Oberrohre von Fahrrädern wird sie geklebt und geschmiert. Naheliegend also der Gedanke, als Triathlet auch in der "Freizeit" dem holden Schlauchapfel zu huldigen.

Liebe Triathleten, liebe Fruchtfanatiker und liebe Veganer, ich möchte euch ein Geständnis machen: Ich. Kann. Bananen. Nicht. Ausstehen.
Gegen ihre Form habe ich nichts, auch die Farbe ist passabel - aber den Geschmack ertrage ich nur, wenn er von einem halben Liter Rahmyoghurt übertüncht wird. Die Konsistenz bringt meinen Magen zum rebellieren und wenn ich hören muss, wie eine Banane gegessen wird, dann Fühstück ade! Und jetzt kommt's: es geht auch anderen so. Längst nicht alle Triathleten mögen die Banane so sehr, wie sie von ihnen propagiert wird. Das ist ein Irrglaube und schlechter Scherz. Ich lobe mir meine Äpfel, Birnen und so weiter - es geht auch ohne krumme Dinger. Und wenn mir der Januar trotzdem an den Hals will? Ich sag' euch: gegen eine geballte Ladung Redoxon kommt kein Schnupfen auf Dauer an.

Ich wünsche euch allen viel Spass beim Training - mit oder ohne Banane.

Samstag, 19. Januar 2008

Der sogenannte Winter

Frühjährliche Aussentemperaturen von etwa 14°C begrüsst wohl jeder Triathlet, vor allem dann, wenn sie bereits im Januar vorherrschen. Das mag zwar nicht ganz normal sein und überdies zum Nachdenken anregen (Stichwort: Klimaerwärmung etc.), ist aber dennoch ganz angenehm. Man kann sein Rad an der frischen Luft "ausführen", ohne dass einem die Getränke in der Flasche gefrieren. Man ist nicht mehr dazu verdonnert, sein Dasein auf der Trainingsrolle zu fristen. Denn, glatt rasierte Beine hin oder her: das macht nur begrenzt Spass.
Jetzt aber: nichts wie raus! Thermowäsche, Neoprenüberzüge für die Schuhe und ausgeklügelte Gesichtsmasken, die den Sportler aussehen lassen wie ein Aushilfs-Terrorist ermöglichen es unsereins, sich so richtig an der frischen Luft auszutoben.
Und auch das Laufen macht wieder mehr Spass. Vor zwei Wochen fand ich auf meinem Trainingsplan folgende Vorgaben: zweistündiger Dauerlauf, erste Hälfte auf weichem, zweite Hälfe auf hartem Untergrund. Pustekuchen! Die Waldwege waren gefroren, die Strassen Aasglatt und das Laufen nicht unbedingt recht facettenreich.
Aber jetzt! Endlich kann man sich so richtig über weichen Untergrund freuen! Die Wald- und Uferwege (auf dem Bild im schönen Emmental) haben eine Qualität, wie man sie sonst eher in den Everglades vermuten würde, die Strassen sind trocken und eisfrei und endlich, endlich kommt man in den zwei vorgeschriebenen Trainingsstunden wieder die gewohnten 22 Kilometer weit. (Allerdings fängt die Waschmaschine danach bereits im Schongang an, um Gnade zu betteln...)
Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich im übertragenen Sinne noch herbe auf die Schnauze fliegen kann und im März oder April gezwungen sein könnte, meine "Schneeketten" für die Schuhe zu montieren. Im Augenblick jedoch freue ich mich über die frühlingshafte Stimmung und die warme Luft!

In diesem Sinne - gutes Training!



Samstag, 5. Januar 2008

Zur Ernährung unterwegs

Es macht mir nichts aus, bei 4°Celsius draussen Rad zu fahren. Wirklich nicht. Wenn es dann am Bodensee noch regnet - bitte, in absehbarer Zeit kann ich mich ja wieder abtrocknen, und ein Fahrrad kann man putzen.
Was mich jedoch wirklich, und zwar so richtig ernsthaft ankotzt (beinahe wortwörtlich), das sind halb gefrorene, zu einem klebrigen Batz verkommene Energieriegel, die es zu essen gilt.
Jetzt mal im Ernst - ich hätte nie gedacht, dass diese Hightech-Riegel so jämmerlich versagen, kaum dass das Thermometer weniger als 20°C anzeigt. Es wird praktisch unmöglich, sie zu verzehren. Es geht nicht mehr ohne ein langwieriges Prozedere, welches ich hier gerne zur allgemeinen Hilfestellung präsentieren möchte.

Zunächst einmal geht es darum, den rechten Zeitpunkt abzupassen. Gräbt man die Energieriegel erst dann aus den sieben Schichten Thermowäsche hervor, wenn einem schon ein wenig schwummrig zumute ist, so ist es mit sicherheit zu spät. Denn: der Kraftakt, den schon alleine das Öffnen einer unbarmherzig am Riegel festgeklebten Verpackung erfordert, könnte ohne weiteres zum Kollaps führen. Also: besser zu früh als zu spät.
Nun kurz und bündig: Man plane ca. 3 Minuten für das Öffnen der Packung ein.
Danach: nehmen Sie den ersten grossen Bissen. Wenn sie nach fünf Minuten Ihre Kiefer wieder voneinander getrennt haben, gehen Sie dazu über, in kleinen Mikro-Portiönchen abzubeissen. Ihre Zähne werden es Ihnen danken, Ihr Zahnarzt nicht unbedingt.
Haben Sie es nach einer Viertelstunde (absolute Bestzeit!) geschafft, die erste Hälfte des Riegels zu sich zu nehmen, entfernen Sie die Reste der Verpackung. Der Riegel klebt nun bequem an ihrem Handschuh.
Gehen Sie nun Schritt für Schritt vor: versuchen Sie, den Riegel so weit über Ihre Handfläche hinaus zu schieben, dass sie die nächsten kleinen Portionen abknabbern können. Wiederholen Sie dies für die nächste Viertelstunde oder länger, auf jeden Fall, bis Sie den Rest des Riegels, ähm, "verzehrt" haben.
Wenn Sie dann nach einer weiteren halben Stunde Ihren Handschuh vom Lenker gelöst haben und die Fahrt noch weiter gehen soll, beginnen Sie alles von vorne.

Und denken Sie immer daran: Sport ist gesund und macht glücklich!

...trotz allem war es heute ein nettes Training, und dank dem aufkommenden Fön gab es auch noch etwas für die Augen: ein Blick Richtung Säntis von oberhalb von Frauenfeld.

Dies zu dem - gutes Training!

Donnerstag, 3. Januar 2008

Frohes neues Jahr!

...und das war's. Nun ist es also da, das 2008, und ich kann euch sagen, ich habe mich selten so auf einen Jahreswechsel gefreut wie an diesem 31. Dezember 2007. Ja, die vergangene Saison war mies. Ja, meine Gesundheit war meist eher ein Problem als nicht. Und ja, ich hatte einigen Knatsch mit diversen Sponsoren. Das alles ist unter dem Strich allerdings halb so wild - es war trotz allem irgendwie ein gutes Jahr, sehr lehrreich und so weiter.
Aber: dass ich acht Stunden vor Mitternacht meine erste schwere Wagenpanne auf einer reichlich befahrenen Autobahn mitten im Nirgendwo haben musste - das fand ich überflüssig. Unterdessen lässt mir die zu Rate gezogene Garage mitteilen, dass es entweder die Antriebswelle oder das Getriebe erwischt hat - auf jeden Fall schien es so, als wollte mir das Jahr 2007 noch ein letztes Mal so richtig einen 'reinbremsen. 'Rein bremsen, nach der neuen Rechtschreibung.
Das ist allerdings nur teilweise gelungen. Ich hatte ein riesen Schwein, denn mir ist nichts passiert, ausser, dass ich etwas mehr gefroren habe als nötig. Denn: in unserer schönen Schweiz gibt es ein absolut perfekt ausgebautes Netz von öffentlichen Verkehrsmitteln, welches einen praktisch von überall nach überall bringt. So auch in meinem Fall - eine halbe Stunde nach meiner Havarie war ich am nächsten Bahnhof und schaffte es so, das Jahr äusserst friedlich und leicht beschwipst abzuschliessen.

Also: ein gutes neues Jahr allerseits, und: ein dreifach' Hurra für die ÖV der Schweiz!

...wobei mir einfällt: ich konnte es natürlich nicht lassen, an besagtem Silvesterlauf zu starten, und ich sollte Recht behalten: das Finisher-Shirt ist heuer von einer ganz absonderlichen Gräulichkeit...