Sonntag, 25. Mai 2008

Navigation à la Triathlon

Es ist so eine Sache mit der Orientierung in Gebieten, die unsereiner nicht gerade so kennt wie die eigene Jackentasche. Wobei hier die Frage ansteht, wie oft man denn in der eigenen Jackentasche nachsieht... aber lassen wir das.
Gestern also das erste wirklich lange Training des Jahres, fünf Stunden Fahrrad standen auf dem Plan. Ich fand mich praktisch veranlagt, wie ich mir dann eine schöne Route aus dem Emmental hierher nach Aadorf suchte. Schöne Route, das heisst: alles, nur nicht durch Zürich hindurch. Zum einen mag ich die Stadt aus verkehrstechnischer Sicht nicht sehr - diese Misere mit den Tramgleisen und Kreuzungen, das bringt per Fahrrad keinen grossen Spass. Zum anderen gibt es wohl keine, also wirklich keine ekligere Strecke als
diejenige von Zürich aus über Land nach Winterthur. Da kommst du alle zweihundert Meter an eine Ampel, ob du nun magst oder nicht. Und diese Blinklichtchen haben einen Rhythmus, dass man mit dem Auto schön von Grün zu Grün fahren kann, mit dem Fahrrad aber auch bei Spitzenbeschleunigung jedes Mal das rote Feldchen erwischt. Erlebt man das dann nach vier Stunden im Sattel, Müde, halb duselig von den Abgasen, so ist der Ofen der Motivation bald einmal aus.
Soviel zu meinen Beweggründen, diesen Ort zu meiden. Ich also los, und es lief prächtig: Ich fand Olten. Ich fand Aarau. Ich fand Brugg und Baden. Ich fand sogar Wettingen, aber von dort wollte ich dann eben ab nach Bülach, und das war denkste.
Entweder Industrie, Autobahn oder Zürich, etwas anderes hatten die Wegweiser nicht zu bieten. Also kam, was musste, und ich landete genau an dem Ort, den ich meiden wollte wie sonstwas.
Ich bin natürlich trotz allem nach Hause gekommen, aber irgendwie frage ich mich doch, weshalb es nie so ganz klappt mit der Navigation. Dabei wäre es als Triathlet doch ganz einfach, den rechten Weg zu finden - sobald einem der Wind von vorne entgegen weht, stimmt die Richtung. Das ist Gesetz, wir haben den Wind einfach immer, pardon, in der Fresse. Die fünfte Windrichtung gehört uns ganz alleine, und wenn ich das nächste Mal länger unterwegs bin, werde ich mich daran halten: kommt der Wind von vorn, komme ich da hin, wo ich will...Ich wünsche euch allen ein gutes Training! Immer dran denken - kommt der Wind von vorn, seid ihr auf dem rechten Weg und verbrennt zusätzlich noch ein paar Kalorien. Es grüsst euch herzlichst,

Fabian


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