Freitag, 20. Juni 2008

Kick off!

Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich da Sonnenschein und gute 25°C. Kein Vergleich zu dem Wetter, welches am letzten Sonntag noch serviert wurde. Da stand der Zytturm Triathlon Zug auf dem Plan, ein Wettkampf über die Olympische Distanz. Und oh, was war das für ein Erlebnis!
Meine Vorbereitung zum Wettkampf war, sagen wir, suboptimal, und das wusste ich auch. Ich ging ohne grosse Ambitionen an den Start - und wurde trotz allem positiv überrascht.

Man rufe sich die Temperaturen etc. an jedem Tag ins Gedächtnis - Acht Grad Aussentemperatur, dazu eine leichte Bise, der See nette 17°C. Schwimmen also in der Badewanne, Rad fahren und Laufen im Kühlschrank. Und das mir, der ich Kälte nicht ausstehen kann...

Aber seis drum. Der Schwimmstart war nämlich richtig gut, so ganz ohne Geprügel, und meine Schwimmzeit (Sechstbeste Zeit Overall) kann sich sehen lassen. Aber ach, dann kam das Fahrrad... Ich hatte also zum ersten Mal überhaupt diese meine neue Maschine in Wettkampfaufmachung unter mir, und was soll ich sagen? Es ging fast von selbst. Dieses Velo verwandelte sich unter mir in eine Waffe, ich war am Abzug. Aber eben - wenn man nach 5km seine Zehen nicht mehr spürt und die Kälte dann langsam in die Beine kriecht, dann nützt das beste Gerät nichts mehr. Bei 30km konnte ich dann meine Füsse nicht mehr bewegen, und es war abzusehen, dass die Freude beim Laufen etwas hinter dem Berg bleiben würde.

Es hat mir immer unheimlich imponiert, Triathleten zuzusehen, wie sie vom Rad springen und dann gleich weiterrennen, und ich habe in den letzten Jahren stets versucht, dabei auch so unendlich cool auszusehen. Am Sonntag war das nichts - mit meinen Eisklötzen auf dieses Kopfsteinpflaster zu springen, das ging weit über die Schmerzgrenze hinaus.
ich brauchte ziemlich lange, um in meine Schuhe zu steigen, sagte mir dann aber: alles oder nichts und rannte aus der Wechselzone wie vom Gehörnten gejagt. Da ich meine Füsse nicht wirklich spürte, brauchte ich auch auf nichts Rücksicht zu nehmen und merkte so erst nach 9km, dass ich eine widerliche Blase am rechten Fuss hatte. Nun, ein Triathlon ohne Schmerzen ist angeblich keiner, und mit einem Endresultat von 1:59 Stunden für 1,5km Schwimmen, 40km Rad fahren und 10km Laufen bin ich sehr zufrieden.

Vielen Dank an Ina und Berni für das gelungene Photo! Man sieht mir nicht einmal an, dass mir beinahe die Füsse abfallen!

Alles in allem ein gutes Season-Kickoff! Ich wünsche euch gutes Training, herzlichst,

Fabian

Donnerstag, 12. Juni 2008

Die Uhr tickt!

Es ist Donnerstag, der 12. Juni 2008. Nicht mehr lange, so wird der Startschuss zum alljährlichen Zytturm Triathlon in Zug fallen, nämlich am kommenden Sonntag, dem 15. Juni. Und zwar um 08:20 Uhr morgens. Was das für einen Sinn und Zweck hat, frage ich mich schon seit langem - es ist ein Wettkampf über die Olympische Distanz, noch dazu ein sehr populärer, und er startet dermassen früh, dass man zwangsläufig noch zu nachtschlafener Zeit ins Auto springen und los fahren muss, möchte man den Startschuss nicht verpassen.
Aber irgendwie gehört das dann eben doch wieder dazu - das Aufstehen und Pasta-Essen um vier Uhr in der Früh, die aufkommende Nervosität, wenn das Rad sich nicht auf Anhieb wie gewünscht im Auto verstauen lässt, das isotonische Sportgetränk im Bidon. Ja, all dies gehört dazu, und trotzdem fand ich mich letztes Jahr als Brecher aller Traditionen, wie ich in Zug in Jeans (siehe "In" und so...) am Wettkampfort auftauchte, mit einem Becher voll Kaffee in der Hand in die Wechselzone eincheckte und mich dann gähnend unter den nächsten Baum setzte. Aber was soll ich dazu sagen? So früh am Morgen muss man sich etwas gutes tun...

Ich denke, das Rennen dieses Jahr wird gut werden. Denn: schon jetzt, am Donnerstag davor, bin ich mehr als nur nervös. Mein Fahrrad ist noch nicht ganz einsatzbereit, mein Renndress noch unsicher, ich selbst mehr als nur etwas müde. Und diese Vorzeichen ordne ich wie beim Theater ein: geht die Generalprobe so richtig mächtig in die Hose, gibt die Premiere einen riesen Erfolg.

Ich werde mich also nicht aus der Ruhe bringen lassen, mir morgen im Verlauf des Tages einen neuen Neoprenanzug kaufen, den dann höchstens zehn Minuten einschwimmen und so an den Start gehen. Denn: Was jetzt an Form nicht da ist, kann ich durch kein Equipment der Welt kompensieren, es heisst also: antreten zum Formcheck. Und ob der Passt, das hängt nicht vom Fahrrad ab oder von den Laufschuhen. Ich freue mich, dass meine Saison nun endlich los geht und habe vor, in Zug so richtig auf die Tube zu drücken. Und wenns nicht ganz so klappt mit dem Druck - nun, seit dem winterthurer Halbmarathon weiss ich, dass Wettkämpfe Spass machen können. Ich habe also durchaus einen Plan B!

Ich wünsche euch gutes Training und viel Erfolg bei den Wettkämpfen! Es grüsst euch herzlichst,

Fabian

Mittwoch, 4. Juni 2008

Food Supplies

Es ist nun Juni, die Wettkampfsaison für uns Triathleten hat definitiv begonnen. Hier in der Schweiz fand der definitive Saison-Kickoff am letzten Wochenende, also am 1. Juni, mit dem Ironman 70.3 in Rapperswil statt.

Auch diesen Wettkampf lernte ich zum grössten Teil aus der Perspektive des Beobachters kennen. Am Stand meines Sponsors ZOOT beschäftigt, bekam ich all die Momente der Nervosität und der Angst mit, die wir Athleten vor dem Start durchleben. Und ich muss sagen, es ist faszinierend, diese Welt des Triathlon nun einmal nicht nur aus der Sicht des Konsumenten, also des Athleten, zu entdecken. Das wird sich unsereins gar nicht wirklich bewusst, denke ich - was es bedeutet, diese ganzen Expo-Stände und Fressbuden an einem Wettkampf zu organisieren und zu betreuen. Wir kommen auf das Gelände und können einkaufen, was wir wollen. Manchmals stellen wir zu unserer Freude fest, dass die Verkäufer auch nach drei intensiven Tagen auf der Piste noch immer so freundlich sind wie zur ersten Stunde, aber - mit der Zeit ist das Selbstverständlich für uns.
Dem halte ich nun entgegen, nach einem sehr intensiven Wochenende. Die Arbeit am Stand war eine Sache - meine Teilnahme an der Triathlon-Challenge, also der Staffel über die 70.3-Distanz, war noch einmal eine andere. Es wird zu einer grossen Herausforderung, die 1,9km in einer guten Zeit zu schwimmen, wenn man bis zum Start noch nichts anderes im Magen hat als zwei Energieriegel und einige Tassen Kaffee.Nun gut, es kam noch ein Schinkensandwich hinzu, eine halbe Stunde vor dem Start, doch unter dem Strich war es alles andere als optimal. Und wieder einmal zeigte sich, dass wir ganz gehörig anpassungsfähig sind - es klappte, ich stieg als sechster Schwimmer der Staffeln aus dem Wasser und hatte dabei noch Spass gehabt. So ist das eben mit der Nahrungsergänzung oder dem -Ersatz - für den Ernstfall gewappnet.
In diesem Sinne - ich wünsche allen einen guten Start in die Saison und viel Spass beim Training. Mit oder ohne Kaffee! Es grüsst euch herzlichst,

Fabian