Donnerstag, 21. August 2008

August And Everything After

Es ist so eine Sache mit der zweiten Jahreshälfte, das wird mir jeder und jede meiner Zunft bestätigen. Es ist bei Triathleten nämlich meist so, dass das neue Jahr nicht etwa zu Sylvester, also am 31. Dezember beginnt, sondern irgendwann im November oder Anfang Dezember. Um es kurz zu machen: eben dann, wenn man das Training für die nächste Saison beginnt. In meinem Fall wird das heuer der 27. Oktober sein, an dem ich mir zunächst einmal ein ordentliches Schwimmprogramm geben werde.
Nur: dieses Jahr dauert in den Köpfen aller Dreikampfbegeisterten meist nur bis zum "Tag X". Ich, geschmacklos wie ich manchmal bin, markiere diesen Tag im Kalender gar mit "D-Day", denn von der persönlichen Relevanz her kommt es für mich an bedeutung etwa gleich. Es ist der Tag, den man Monatelang plant, berechnet, auf den man sich freut, vor dem man sich fürchtet und der in jedem, aber auch wirklich jedem Fall am Ende viel zu schnell da ist. Und von dem man niemals sagen kann, wie er denn ausgeht. Und was danach kommt - das ist die grosse Unbekannte.
Wie ich dieses Jahr zum Ironman angetreten bin, wusste ich sehr wohl, dass ich einige Wochen später noch Rennen bestreiten würde, und gleich nach dem Ironman freute ich mich auch so richtig darauf. Gut, diese Freude ist nicht wirklich abgeklungen, aber: irgendwie merke ich, dass es schwierig wird, diesen Wettkämpfen, die in meinem Fall ja eigentlich die Chance darstellen, dieser abermals mässig guten Saison noch ein schönes Finale zu verpassen, nochmals die richtige Bedeutung beizumessen.

Ich weiss unterdessen, dass es anderen (wenn nicht sogar: allen) Triathleten diesbezüglich ähnlich bis gleich geht, allein, es beruhigt mich keinesfalls. Eher im Gegenteil. Und so nehme ich mir denn vor, mit der nächsten Saison nicht nur, einen, sondern gleich zwei Saison-Höhepunkte dermassen fest einzuplanen, dass mir auch nach einem noch so durchlittenen Ironman keine Zeit bleiben wird, krank zu werden oder sonst etwas. Und beim nächsten Jahreswechsel, also am 26. Oktober 2009, das gleiche nochmals!

Fazit: es geht den meisten so, dass sie nach dem absoluten Höhepunkt des Triathlon-Jahres nicht mehr so recht wissen, was sie nun tun sollen. Mein Tipp: Wege zur Motivation finden sich überall, nur nicht im Selbstmitleid. Und in diesem Sinne: wir sehen uns an der Startlinie zum Uster-Triathlon am 24. August, in alter oder auch neuer Frische und egal bei welchem Wetter! Bis dann...

Herzlichst,
Fabian

Donnerstag, 14. August 2008

Regentage

Des Triathleten bester Freund ist sein Fahrrad, so heisst es gerne. Ein wunderbares Klischee, wie es deren so einige gibt. Ich habe dieses eine Schubladenbild in den letzten Wochen einige Male ordentlich in Frage gestellt, denn: mein bester Freund, respektive meine besten Freunde der letzten Wochen waren nicht etwa die beiden Räder unter mir, sondern vielmehr die Gummibärchen von Haribo. In etwa. Denn mal im ernst: wenn man nach einem Ironman bei Regen mal so zünftig Krank wird, was keinen wundert, so ist man selbst schuld, wenn man die Zeit der Genesung damit verbringt, sich über verpasste Trainingseinheiten zu ärgern.
Klar tat ich auch dies in den letzten Wochen - solche Angewohnheiten legt man nicht über Nacht ab, ab und an musste der Pflicht genüge getan werden. Aber im Grossen und Ganzen übte ich mich in Geduld und liess meinem Körper Zeit, sich zu erholen.

Hat ganz gut geklappt, so weit - ich bin wieder mehrheitlich gesund, ein wenig Heiserkeit noch, aber ansonsten bin ich wieder auf der Höhe. Und ich stelle mit Schrecken fest, dass auch der August schon wieder zur Hälfte um ist. Der Uster-Triathlon steht vor der Tür, die Saison ist beinahe um, und wenn ich ehrlich bin, so ist Weihnachten auch nicht mehr weit.
Das Wetter übt sich schon mal in Sachen Herbst, was das Training draussen bisweilen feucht-fröhlich gestaltet und etwas erschwert. Die Luft kühlt ab, und ich merke, dass auch mein Temperament sich etwas setzt.
Zu Deutsch heisst das: wenn ich entscheiden kann zwischen einer Stunde Rad im Regen und einer Stunde am Zeichenbrett, nur so als Beispiel, dann gebe ich der Variante, die die Möglichkeit zu Tee und Gummibärchen beinhaltet, klar den Vorzug.
Und an dieser Stelle wird mir bewusst, dass Triathlon nicht nur Sport, sondern auch Teufelskreis ist. Denn natürlich meldet sich hier mein Gewissen - aus purem Pflichtbewusstsein. Und für einmal finde ich nicht einmal eine Ausrede.

Ich denke, ich werde einmal mehr den Vorsatz fassen, die laufende Saison gut zu Ende zu bringen um dann im November mit dem Aufbau für das nächste Jahr zu beginnen. Und wie immer werde ich mich entschliessen, in der Zwischensaison alle Weihnachtseinkäufe zu erledigen - um dann am 24. Dezember nach dem Schwimmtraining noch Hals über Kopf in die nächste Stadt zu fahren, um sie auch wirklich zu tätigen.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen gutes Training und einen schönen Saison-Abschluss - bis bald, herzlichst,

Fabian