Sonntag, 2. Januar 2011

Startschuss?

...und es geht von Vorne los. Das Jahr 2011 ist da, man muss sich wieder an eine andere Jahreszahl gewöhnen, der Januar hat gerade erst begonnen (und mit ihm der eigentliche Winter) und der Februar steht auch schon fast vor der Türe, dieser oft als unnötig bezeichnete Montag unter den Monaten. So wird er zumindest gerne einmal genannt.
Es hat ja schon etwas - als Triathlet ist man in der Schweiz im Winter immer ein wenig benachteiligt, so scheint es. Vor allem, wenn wir dann an diverse Pro-Athleten denken, die sich in Australien zum Barbecue treffen oder sich in Colorado zu ersten Hitzeschlachten versammeln. "Unfair" ist ein Wort, das da nicht selten fällt, oder "im Vorteil"... ich sehe das allerdings etwas anders.
Gerade Triathleten sind ja schnell einmal dabei wenn es darum geht, grosse Reden im Sinn von "was uns nicht umbringt, macht uns hart!" zu schwingen. Gemeint ist damit bei genauerem Nachfragen allerdings meist ein übertrieben hartes Training auf irgendeiner Passstrasse im Sonnenschein mit anschliessendem Bier in einer netten Bar, vorzugsweise noch zu einer Zeit im Jahr, in welcher das Grundlagentraining eigentlich im Vordergrund stehen sollte.
Ja, wir sind alle knallhart und überdies die wiederauferstandenen Helden von Troja - dort kämpften sie ja auch unter der strahlenden Sonne des Mittelmeeres. Warum also frieren, warum also "etwas riskieren" indem man bei Minusgraden draussen laufen geht - und so eine Erkältung riskiert oder Knieschmerzen?
Ich frage das deshalb ein wenig provokant, weil ich mich gerade dabei ertappt habe, nach einer Ausrede zu suchen, nicht hinaus in den Schnee zu gehen. Und dabei kommt mir in den Sinn, dass ich mich an sich schon wieder auf die herrlichen Beckenrandgespräche im Winter freuen kann. Da wird man sich wieder gegenseitig übertrumpfen, sich übertönen - und vor allem immer und überall eine Bestätigung dafür suchen, dass man nur vernünftig war, dieses oder jenes Training auszulassen. Und da ich mich auch weiterhin über solche Szenen möchte amüsieren können, mache ich nun, in diesem neuen Jahr, Nägel mit Köpfen und freue mich auf einen Dauerlauf im Schnee. Denn wieso soll ich mich um ein Training drücken, nur, weil es etwas unbequem ist? Ich zitiere da einmal mehr einen mir bekannten Athleten, den ich sehr bewundere: Den Punkt zu finden, an dem es nicht mehr weiter geht, an dem die Schmerzen zu gross und die Distanz zu lang wird - diesen Punkt zu finden und zu überwinden, das ist die Seele und das Zentrum vom Triathlon. Denkt mal darüber nach.
In diesem Sinne - ein frohes neues Jahr wünsche ich euch allen und viel Erfolg in der neuen Saison! Viel Spass im Schnee!
Herzlichst,
Fabian

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