Montag, 5. Januar 2009

Auf ein Neues!

Nun ist es also da, das Jahr 2009. Wir schreiben heute den fünften Januar, also ist das neue Jahr bereits "angezapft" - Zeit, sich ein paar Gedanken zu machen.

Gestern wurde ich gefragt, ob ich ein gutes Jahr hinter mir habe, und ich muss sagen, diese Frage war nicht leicht zu beantworten. Ist euch schon einmal aufgefallen, dass man positives viel eher für selbstverständlich nimmt als schlechtes? Ich habe mein letztes Jahr ab und zu an meinen Sportlichen Erfolgen gemessen, und dass die anders ausfielen als die Erwartungen - nun ja, das haben alle in meinem Umfeld mitbekommen. Aber hatte ich deswegen ein schlechtes Jahr? Das kann man so nicht sagen, denn: ich konnte den Ironman finishen. Ich musste keinen Wettkampf aufgeben. Soviel zum Sport. Ansonsten - nun, ich bin gesund, habe immer genug zu essen (und das ist bei meinem Appetit nicht unbedingt selbstverständlich...), ein Dach über dem Kopf und eine Heizung in meinem Zimmer. Dazu kommen Leute in meinem Umfeld, die ich mag und die sich um mich kümmern - so betrachtet war es ein fantastisches Jahr!
Ich denke, wir wollen oftmals viel zu viel - und das so sehr, dass die kleinen, einfachen Dinge oft an Bedeutung verlieren. Und das ist jammerschade, oder nicht?

Die ersten Neujahrsgespräche am Beckenrand im Hallenbad haben bereits stattgefunden, und ich habe dabei erkennen müssen, dass es wenig Leute gibt, die sich trauen, einen guten Vorsatz nur für sich alleine zu fassen. Immer muss das Umfeld noch etwas davon haben. Da frage ich mich: warum? Sind wir schon so weit gekommen, dass es in jedem Fall einen Status zu wahren gilt, den man nach Aussen aufträgt? Wie oft nehmen wir uns Zeit nur für uns?
Natürlich ist es lobenswert, wenn man etwas für die Umwelt tun möchte und sich deshalb vornimmt, per März 2009 ein Hybrid-Auto zu kaufen. Oder fortan nur noch Max Havelaar-Produkte zu verwenden gedenkt. Oder nur noch strikte biologisch-dynamisch einkauft. Aber: was hat man selbst davon? Und vor allem: wie realistisch ist so etwas? Man wird bald einmal feststellen, dass es einige Autos gibt, die im Verbrauch noch sparsamer sind als die vielgelobten Hybriden - und die weniger kosten. Die Fairtrade-Produktepalette wird sich schnell einmal als lückenhaft erweisen - und wer ist schon bereit, über längere Zeit 12.- Franken für ein Kilo gummiartiger Karotten auszugeben, die man obendrein noch mit der Scheuerbürste schrubben muss bevor man sie essen kann, wenn es die gleiche Menge Rüben im Grosshandel geputzt und gestriegelt für einen Fünftel des Preises gibt?
Wir sind alle nur Menschen, und so sollten wir uns auch verhalten. Deshalb habe ich mir nicht zu viel vorgenommen für das neue Jahr, denn: wenn ich etwas ändern möchte in meinem Leben, brauche ich damit nicht zu warten bis zum Jahreswechsel.

In diesem Sinne: geniesst den Winter, nehmt euch Zeit für euch selbst und die, welche euch etwas bedeuten. Macht Spaziergänge, geht Eislaufen und nehmt zum einkaufen das Fahrrad statt des Autos. Und vor allem: freut euch am Leben.

Ich wünsche euch allen einen guten Start in das neue Jahr!

Herzlichst,

Fabian

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